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Artikel Waisenkinder in Rumänien leiden weiter in der Ausgabe
vom 6. April:
Die
dritte Säule (neben der Presse und der Justiz) einer wahren
freiheitlichen Ordnung zeigt in Rumänien leider tiefe Risse. Einem
sehr labilen parlamentarischen System mit zwei Kammern (Senat und
Abgeordnetenkammer, die viele Reformansätze schon im Keim ersticken
oder im besten Fall unnötig verzögern) ist es zuzuschreiben, dass
Konzerne aus dem Ausland nach wie vor sehr zurückhaltend auf dem
Investitionssektor agieren.
Die
Alltagssorgen breiter Volksschichten lassen keinen
Sensibilisierungsprozess für die Waisenkinder im eigenen Land
gedeihen, und der Regierung, die jetzt mit einem von Premierminister
Mugur Isărescu
geleiteten Krisenstab zur Bewältigung des
Waisenkinder-Problems auf das Drängen der EU reagiert hat, läuft
die Zeit davon. Im Spätherbst soll das Volk wählen, und alles
deutet zur Zeit auf eine verhängnisvolle Rückwärtsorientierung
vieler Rumänen hin. Der Altkommunist Ion Iliescu führt seit
Monaten mit seiner Partei der Sozialen Demokratie (PDSR) die
Umfragelisten an.
Anton Potche
aus DONAUKURIER, Ingolstadt, 12. April 2000
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