"Das
Sonntagskonzert" im ZDF vom 27. Januar 1991 stand unter dem Motto
"Junge Talente - Stars von Morgen"
Hermine May (Pressefoto) |
Dem ZDF-Videotext waren zu
dieser Sendung folgende Erläuterungen zu entnehmen: "Seit nunmehr
über zwei Jahrzehnten veranstaltet der Verband Deutscher Musikerzieher
und konzertierender Künstler für den deutschen Sängernachwuchs einen
hochdotierten und vielbeachteten Wettbewerb. Nach einem spannenden Finale
am 24. November 1990 standen die Preisträger unter den 249 Teilnehmern
des Bundeswettbewerbs Gesang fest. Auf dem großen Abschlußkonzert in der
Deutschen Oper Berlin präsentierten sich die Preisträger auch den
Kameras des ZDF."
Anneliese Rothenberger führte
mit jedem der jungen Künstler/innen ein Gespräch über dessen/deren
künstlerischen Werdegang. Im Dialog mit Hermine May wollte die,
auch als Moderatorin gut agierende, Operndiva wissen, wieso die junge
Sängerin so gut deutsch spreche, wo sie doch aus Rumänien komme.
Die
charmante Hermine May antwortete mit der bestechendsten
Überzeugung dieser Welt: "Ich bin Donauschwäbin und lebe seit 1980
in der Bundesrepublik Deutschland."
Was
die Mezzosopranistin dann auf der Bühne des ausverkauften Berliner
Opernhauses bot, war eine Operettendarbietung, die bewies, daß eine
niveauvoll vorgetragene Operettenarie denselben Interpretationsansprüchen
gerecht werden kann wie eine Opernarie.
Quellklar,
ohne die geringsten Schwankungen klang Hermine Mays Stimme in der
Arie "Spiel auf deiner Geige Zigeuner" aus der Operette
"Venus in Seide" von Robert Stolz (1880-1975). Wer
die Expressivität dieser Stimme und diese künstlerische Haltung
wahrnahm, mußte die Entscheidung der Preisrichter billigen.
Ein Stern aus dem
Südosten ist in der deutschen Opern- und Operettenszene aufgegangen.
Anton
Potche
aus BANATER POST, München,
5. März 1991
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