Am 22. Jänner
veranstaltete die Giarmata=Jahrmarkter Jugend im Kollingschen Gasthause,
verbunden mit einer Ahnenfeier, ihren diesjährigen schwäbischen Trachtenball. Es
war ein farbenfrohes Bild, als unter der Leitung des unermüdlichen Lehrers
Franz Hartmann die 52 Trachtenpaare, voran die vorjährige Vortänzerin
Margarete Loris, geführt von dem ersten Geldherrn Michael Rückert,
mit dem auffallend reich geschmückten Rosmarinstrauß, in den vollbesetzten Saal
einzogen. Als die Königshymne und die schwäbische Hymne verklungen waren, folgte
in würdiger und feierlicher Weise eine überaus stimmungsvolle Ahnenhuldigung.
Nachher gedachte der erste Geldherr unserer Ahnen, die mit so schweren Opfern
dies blühende Heimatland geschaffen haben. Der zweite Geldherr Hans Haas
sprach heitere Verse, in denen er die Gäste zur Versteigerung des Vorstraußes
aneiferte. Den Strauß ersteigerte Mühlenbesitzer Georg Beha und
überreichte denselben der Vorsitzenden des Mädchenkranzes Margarete
Harnischweger. Bei der Trachtenkonkurrenz erhielt den ersten Preis, ein
lichtblaues Seidenkleid, gespendet von der Firma Viktor Wagner,
Timisoara=Temeswar, Käthe Harnischweger, den zweiten Preis, ein schönes
Seidenkopftuch, gespendet von der Firma Schiller und Loris,
Timisoara=Temeswar, erhielt Anna Bannert, den dritten Preis, ein
vernickeltes Bügeleisen, gespendet von der Firma Thellmann,
Timisoara=Temeswar, erhielt Marianne Blaßy, den vierten Preis, einen
Viktoria=Suppentopf, ebenfalls von der Firma Thellmann gespendet,
erhielt Elisabeth Haas. Die Deutsche Buchhandlung spendete
für den schönstgeputzten Hut das Buch "Der große Schwabenzug", welcher Preis dem
zweiten Geldherrn Hans Haas zufiel. Da die Abstimmung durch die
Eintrittskarten erfolgte, fand dies allgemeinen Beifall, da wirklich die
schönsten Trachten ausgezeichnet wurden. Allen den werten Gästen, die
Überzahlungen leisteten und den liebenswürdigen Spendern der Preise, die den
Ball auch mit ihrem Erscheinen beehrten, und allen denen, die an den
Vorbereitungen Teilgenommen haben, sei auch auf diesem Wege herzlichst gedankt.
Der Reingewinn wird für Gemeindezwecke verwendet. Die Musik besorgte die
Lorissche Musikkapelle.
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aus BANATER
DEUTSCHE ZEITUNG,Temeswar, 29. Januar 1938
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