Mittwoch, 12. Juni 2013

"Gruß aus Jahrmarkt" (VII)

Namen, Jahreszahlen und Ereignisse in der 70jährigen Geschichte der Loris-Kapelle
von Prof. Hans Speck
Im Jahre 1960 übernahm Mathias Loris senior, Sohn des Ignatz, die Leitung der Kapelle. Sein noch rüstiger Vater begann mit der Ausbildung einer neuen Musikantengeneration, zu der Mathias Loris junior, Mathias Stefan, Franz Nix, Peter Küchler, Josef Probst, Michael Probst, Adam Barth, Hans Eichinger zählen.
Am 9. Februar 1968 begleitete eine ganze Trauergemeinde Martin Loris auf seinem letzten Weg.
Die Loris-Knabenkapelle  im Jahre 1973
vorne v.l.n.r.: Reinhard Nix, Mannfred Schlosser;
 1. Reihe v.l.n.r.: Josef Grund, Peter Probst,
 Walter Mischon
, Nikolaus Warres,
Mathias Loris sen.
, Josef Tritz, Horst Müller,
Mathias Loris
, Alfred Reppert, Mathias Krämer;
 2. Reihe v.l.n.r.: Nikolaus Weldi, Walter Jost,
Jakob Klecker, Peter Pesch,
Franz May, Michael Wendling, Johann Kumaus,
Mathias Kaiser, Mathias Tannenberger,
Herbert Klemens, Walter Kunz;
3. Reihe v.l.n.r.: Peter Tyoschitz, Roland Marx,
Nikolaus Andres, Reinhard Junginger,
   Johann Seibert, Johann Kunz,
Helmar Linz, Josef Wanyer,
Siegfried Ferch, Johann Kilzer
Unter der Leitung von Mathias Loris senior, entfaltete die Kapelle eine vielseitige Tätigkeit. Als Orchester des Kulturheims spielte sie bei vielen Gelegenheiten zum Tanz auf, Wettbewerbe brachten Lob und Preise ein. 1970, beim ersten Landesfestival der Blasmusik in Alba-Iulia, wurde die Loris-Kapelle mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Altmeister Prof. Josef Klein, ein Name der ruhmreichen Klang in der gesamten rumänischen Blasmusikbewegung hat, war in dieser Zeitspanne hingebungsvoller Berater und griff auch selbst zum Taktstock.
1970 begann auch Mathias Loris sen. mit der Ausbildung einer 30 Mann starken Blaskapelle. 
Kl. Besetzung der Loris-Kapelle um 1980.
 Einige dieser Musikanten
waren Mitglieder der
Jahrmarkter Jungmusikanten.
vorne v.l.n.r.: Johann Adolf,
Albin Schreier,  Johann Schlosser;
stehend v.l.n.r.: Mathias Loris jun.,
Nikolaus Kern, Mathias Kaiser,
   Johann Eichinger, Peter Probst,
Josef Wanyer, Hilbert Kunz,
Nikolaus Seibert, Helmar Linz
Mit dem Jahr 1970 ist auch eine neue, umwälzende Epoche in der Geschichte der Loris-Kapelle verbunden.  Mathias Loris jun. - der seine Musikkarriere als Tambourschläger begann - absolvierte in diesem Jahr erfolgreich das Temeswarer Musiklyzeum "Ion Vidu" und setzte sein Musikstudium am Konservatorium "Gh. Dima" in Cluj-Napoca fort. Im Frühjahr desselben Jahres begann der 18-Jährige seine Dirigentenlaufbahn als Vertreter der vierten Generation der "Loris-Dynastie". "Jahrmarkter Jungmusikanten" nannte er die 16 Mann starke Kapelle, die unter seiner Leitung am 26. April 1970 erfolgreich ihre Feuertaufe bestand. Zahlreiche Musikfreunde, Journalisten und sogar eine Delegation aus der DDR - die damals in Temeswar weilte - hatten sich zu diesem großangelegten Fest eingefunden. Blumen auf dem Dirigentenpult und stürmischer Beifall waren Belohnung und Anerkennung für den Beginn seiner Laufbahn, bedingt durch eine Tradition, die verpflichtet. Zu den Mitgliedern der DDR-Delegation zählte auch der unseren Lesern und Theaterfreunden wohlbekannte Dichter Heinz Czechowski, der als Anerkennung für die an diesem Abend vollbrachte musikalische Leistung dem jungen Dirigenten eine von ihm herausgebrachte Lyrik-Anthologie "Brücken des Lebens" überreichte. In der vom Autor gezeichneten Widmung heißt es, "den Freunden in Jahrmarkt zum Dank für die schönen Stunden, Heinz Czechowski". Die deutsche Redaktion des Bukarester Fernsehens wurde auf die "Jungmusikanten" aufmerksam und gestaltete zwei Sendungen mit ihnen. 
In den frühen Morgenstunden des 31. Januar 1971 wurde der langjährige Dirigent der Musikkapelle, Ignatz Loris, vom Schicksal des Lebens für immer aus ihrer Mitte abberufen.

aus NEUE BANATER ZEITUNG, Temeswar, 12. August 1978

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