Timisoara=Temeswar,
7. September. Unter großer
Beteiligung wurde gestern in Giarmata=Jahrmarkt der ehemalige
Klosterspiritual im 4. Bezirk Franz Urban
zu Grabe getragen. Der vortreffliche Priester, der, als er den Tod
nahen fühlte, seinem Wunsch gemäß in das Elternhaus überführt
wurde und auch dort starb, hatte auch den Wunsch geäußert, daß man
ihn in einfacher Weise, ohne besonderen Pomp beerdigen möge. Man
hielt sich auch womöglich nach diesem Wunsch und wenn auch Klosterspiritual Franz Urban
in einem einfachen Holzsarg gebettet wurde, so gestalteten die
Anerkennung und die Liebe dennoch das gestrige Begräbnis zu einer
wahrhaft imposanten Trauerkundgebung.
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| Franz Urban (1893 - 1937) FotoQuelle: Jahrmarkt im Banat, HOG Jahrmarkt, 1984 |
Die
gesamte Bevölkerung der Gemeinde Giarmata=Jahrmarkt zog zum
Begräbnis aus. Außerdem
kamen zahlreiche Priester, um dem verblichenen Altarbruder das letzte
Geleite zu geben; aus
unserer Stadt begaben sich Vereine und Deputationen zu dem Begräbnis.
Von Seiten der Geistlichkeit
waren erschienen: […] der
Lipova=Lippaer Spiritual
Peter Strubert mit
Kaplan Josef Bledy
[…] der Ortspfarrer Erzdechant Nikolaus Anton
mit Kaplan Hönig und
der Ciacova=Csakovaer Dechantpfarrer Martin Kilczer,
ein Schulkollege des Verblichenen, der nach dem Wunsch des Letzteren
die Trauerzeremonie vollzog.
[…]
Der
Leichnam war im Trauerhause aufgebahrt, umgeben vom Vater und Bruder
des Verblichenen. Hier vollzog Pfarrer Kilczer
die Trauerzeremonie. Der Trauerzug begab sich in die Kirche, wo
Erzdechant Nikolaus Anton
das Libera vollzog. Dechantpfarrer Martin Kilczer
begab sich auf die Kanzel und
verabschiedete in rührender Weise den Verblichenen.
Nach
der Trauerrede sang der Kirchenchor.
Der Zug begab sich hierauf
nach dem Friedhof, wo vier Priester, Julius Lamoth,
Johann Schmidt, Josef
Bruckler und Dr. Hoffmann,
den Sarg vom Leichenwagen hoben und bis zum Grab trugen. Dort vollzog
Pfarrer Kilczer die
noch übliche Trauerzeremonie und es sangen die Aspirantinnen
der Schulschwestern und der
gemischte Chor von
Giarmata=Jahrmarkt
je einen Trauerchor. Dann wurde der Sarg in das Grab gesenkt.
aus TEMESVARER ZEITUNG, Temesvar, 8. September 1937
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