Ich lese Goethes Balladen
und sonderlich ist
mir zumute,
als sehe ich
vollbeladene Wagen
mit Weinen und
Früchten, nur guten.
Der Sänger
singt sein
huldvolles Lied.
Der Schatzgräber
stammelt eine
törichte Beschwörung.
Erlkönig:
Der Tod kommt, flieh
Knabe, flieh!
Der König in Thule,
ein schöner Tod?
Wohl nur die Krönung.
Könnte ich doch
zurück,
hinein ins
erdichtete Glück.
Leider strebt die
Zeit nur vorwärts,
hat fürs Gewesene
kein Herz.
In Glas und Eisen
schließt man mich ein,
gibt mir keine
Trauben, auch keinen Wein.
Zeitnot ist mein
ewigʼ Schicksal,
statt Blumen und
Vögel nur einsame Trübsal.
[Jahrmarkt, 1973]
Mark Jahr
aus DER DONAUSCHWABE, Aalen, 3.
Mai 1998
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