Dienstag, 9. Februar 2021

„Adios Amore“ und „Arivederci Claire“

 Zum zweiten „Schwowische Owed“ im Temeswarer Lyra-Saal

Schwowische Owed“ betitelt das Temeswarer Munizipalkulturhaus die im Lyra-Saal in den letzten Jahren ziemlich regelmäßig veranstalteten Darbietungen mit deutschen Unterhaltungsorchestern und Blaskapellen. Die „Schwowische Owede“ haben jedoch mit dem von der Dachzeile provozierten Bedeutungszusammenhang nur beiläufig zu tun, denn keine schwäbischen Tänze, Volkslieder, Spinnstuben oder anderes schwäbisches Brauchtum wird vorgeführt. Die Darbietungen sind eigentlich ein bunt zusammengewürfeltes Liederprogramm aus Schlagern, Walzern, Polkas und Märschen. Für das Munizipalkulturhaus sind diese Veranstaltungen eine einträgliche Sache. Der Saal ist stets ausverkauft und die organisatorischen Mühen sind kaum nennenswert.
Großen Anklang in den Reihen der Zuschauer, Zuhörer und Tänzer fand die Darbietung vom 15. Februar l. J. Das Programm wurde nach Losentscheid von der Freidorfer Kapelle unter Werner Maurer eröffnet. Das Orchester und die beiden, auch dieser Gruppe angehörenden Gesangsolisten des Temeswarer Deutschen Staatstheaters Isolde Reitz und Peter Kummer-Corcoșa boten folgende Stücke dar: Schwung, Mai, Ich will leben, bin eine Frau, Adios Amore, Die Fischer von San Juan, Wenn ich träume und Arivederci Claire. Den Freidorfern folgte das von Alexander Stefi geleitete Orchester des „1. Mai“- Klubs u. a. Mit Weiße Wolken, Trompetenklänge, Mexiko weint, einem James-Last-Potpourrie und Sentimental Journey. Als Sänger betätigten sich Hedi Imhoff, Hedda Schneider, Alexander Stefi und Joseph Zippel. Als dritte Kapelle des Abends trat die Nitzkydorfer Rot und Schwarz unter der Leitung von Peter Zimmermann auf. Adios Amore und Arivederci Claire gehörten auch zu ihrem Repertoire. Hinzu kamen noch Der alte Mann und das Meer, Straßen, die nach Hause führen, Playa Blanca, Ein bisschen Frieden und Katharina die kleine, Hits, die von Roswitha Jakob, Maria-Anna Zimmermann, Peter Zimmermann, Walter Costescu und Peter Keller gesungen wurden. Den Abschluss des Abends machte die Hans Maly-Kapelle, die u. a. Südböhmische (Polka), den Walzer Wenn der Wein blüht, Freunde schenket ein (Polka) sowie zwei Tangos, Santa Margarita und So lang die Sonne scheint, darbot. Solisten: Magdalena Maly, Hans Maly und Josef Bischoff. Humorist und Ansager war ta Josefstädter Franzi alias Alexander Ternovits. In den Pausen zwischen den Auftritten der einzelnen Bands trat mit Erfolg der Lugoscher Veteran und Akkordeonvirtuose Michael Funk auf. Anschließend an die Darbietungen der Orchester folgte Tanz.
Der dritte „Schwowische Owed“ (22. Februar) wurde von Hans Kaszner aus Jahrmarkt und dem von ihm geleiteten Unterhaltungsorchester bzw. der etwa 45 Mann starken Blaskapelle bestritten.
Harry Simon

aus NEUE BANATER ZEITUNG, 1. März 1983

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