Zum zweiten „Schwowische Owed“ im Temeswarer Lyra-Saal
„Schwowische Owed“ betitelt das
Temeswarer Munizipalkulturhaus die im Lyra-Saal in den letzten Jahren
ziemlich regelmäßig veranstalteten Darbietungen mit deutschen
Unterhaltungsorchestern und Blaskapellen. Die „Schwowische Owede“
haben jedoch mit dem von der Dachzeile provozierten
Bedeutungszusammenhang nur beiläufig zu tun, denn keine schwäbischen
Tänze, Volkslieder, Spinnstuben oder anderes schwäbisches Brauchtum
wird vorgeführt. Die Darbietungen sind eigentlich ein bunt
zusammengewürfeltes Liederprogramm aus Schlagern, Walzern, Polkas
und Märschen. Für das Munizipalkulturhaus sind diese
Veranstaltungen eine einträgliche Sache. Der Saal ist stets
ausverkauft und die organisatorischen Mühen sind kaum nennenswert.
Großen Anklang in den Reihen der
Zuschauer, Zuhörer und Tänzer fand die Darbietung vom 15. Februar
l. J. Das Programm wurde nach Losentscheid von der Freidorfer Kapelle
unter Werner Maurer eröffnet. Das Orchester und
die beiden, auch dieser Gruppe angehörenden Gesangsolisten des
Temeswarer Deutschen Staatstheaters Isolde Reitz und Peter
Kummer-Corcoșa
boten folgende Stücke dar: Schwung,
Mai, Ich
will leben, bin eine Frau,
Adios Amore,
Die Fischer von San Juan,
Wenn ich träume
und Arivederci Claire.
Den Freidorfern folgte das von Alexander
Stefi geleitete Orchester des „1.
Mai“- Klubs u. a. Mit Weiße Wolken,
Trompetenklänge, Mexiko weint, einem
James-Last-Potpourrie und Sentimental Journey. Als
Sänger betätigten sich Hedi Imhoff, Hedda Schneider,
Alexander Stefi und Joseph Zippel. Als dritte Kapelle
des Abends trat die Nitzkydorfer Rot und Schwarz unter
der Leitung von Peter Zimmermann auf. Adios Amore und
Arivederci Claire gehörten auch zu ihrem Repertoire. Hinzu
kamen noch Der alte Mann und das Meer, Straßen, die nach
Hause führen, Playa Blanca,
Ein bisschen Frieden und Katharina die kleine, Hits,
die von Roswitha Jakob, Maria-Anna Zimmermann, Peter
Zimmermann, Walter Costescu und Peter Keller
gesungen wurden. Den Abschluss des Abends machte die Hans
Maly-Kapelle, die u. a. Südböhmische (Polka), den
Walzer Wenn der Wein blüht, Freunde schenket ein
(Polka) sowie zwei Tangos, Santa Margarita und So lang die
Sonne scheint, darbot. Solisten: Magdalena Maly, Hans
Maly und Josef Bischoff. Humorist und Ansager war ta
Josefstädter Franzi alias Alexander Ternovits. In den
Pausen zwischen den Auftritten der einzelnen Bands trat mit Erfolg
der Lugoscher Veteran und Akkordeonvirtuose Michael Funk auf.
Anschließend an die Darbietungen der Orchester folgte Tanz.
Der dritte „Schwowische Owed“
(22. Februar) wurde von Hans Kaszner
aus Jahrmarkt und dem von ihm geleiteten Unterhaltungsorchester bzw.
der etwa 45 Mann starken Blaskapelle bestritten.
Harry Simon
aus NEUE BANATER ZEITUNG, 1. März 1983
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