Rund
2000 schwäbische Blasmusikfans trafen sich bei der von der NEUEN
BANATER ZEITUNG veranlassten Großveranstaltung in der Temeswarer
Olympiahalle / Diplome für die bestplatzierten Kapellen
ES
– Temeswar. Zu einem der attraktivsten Banater schwäbischen
Blasmusikkonzerte der letzten Jahre hatten sich am Samstag rund 2000
Zuschauer aus allen Ecken und Enden der Heide und Hecke eingefunden.
Die Temeswarer Olympiahalle konnte sie beinahe nicht alle fassen, die
da gekommen waren, zu hören und zu sehen. Das ist weiter nicht
verwunderlich, durften sie doch erwarten, daß ihnen in dieser
Galavorstellung nach der NBZ-“Pipatsch“-Kür der beliebtesten
Banater Kapellen und Orchester das beste in Sachen Blas- und
Unterhaltungsmusik geboten werden wird. Und sie wurden auch nicht
enttäuscht. Den Liebhabern des Genres wurde in vieler Hinsicht ein
wahrer Ohrenschmaus geboten. Die Begeisterung der Leute hing aber
auch mit der Vorgeschichte und der Veranlassung des Konzerts
zusammen, hatten doch viele der Anwesenden sich selbst an der großen
Pipatsch-Kür beteiligt, für die über 182.000 Kupons eingeschickt
worden waren.
Den
Auftakt des Konzertes bildete der Auftritt der an fünfter Stelle
platzierten Rudi-Hellner-Kapelle
aus Maschlok, in deren Schlagerprogramm Rudi
Hellner,
Erwin
Altenbach
und Reinhard
Altenbach
als Gesangsolisten mitwirkten. Auf volkstümliche Weisen, Walzer und
Polkas ausgerichtet war die Darbietung der Peter-Pohl-Kapelle
aus Neupetsch (IV. Platz); nach ihrem Auftritt überreichten fünf
schmucke Mädchen in schwäbischer Ortstracht einen großen
Blumenkorb – rote Nelken – und erhielten vom Publikum einen
Extrabeifall. Als Solisten der Kapelle traten Orchesterleiter Pohl
und Richard
Anheuer
auf. Die Temeswarer Anni-Hann-Kapelle
(III. Platz) spielte einschmeichelnde Schlager, wobei neben Anni
Hann,
Matthias
Konnerth,
Nikolaus
Sauer
und Alfred
Hann
als Sänger mitwirkten. Der II. Teil des Konzerts wurde von der
Jahrmarkter Loris-Kapelle
eröffnet, die unter Leitung ihres Dirigenten Prof. Matthias
Loris
ihrem
Programm mit stilvollen Bearbeitungen von Tschaikowskis
Fedora-Ouvertüre
und deutschen Volksliedern, von Walzern, Polkas und Märschen Glanz
verlieh. Die von ihren Fans auf den ersten Platz gebrachte, ebenfalls
aus Jahrmarkt kommende Hans-Kaszner-Kapelle
hatte
in ihrem auf gediegene Unterhaltung ausgerichteten Repertoire u. a.
die Konzert-Polka Die
Teufelszunge
mit Helmuth
Kaszner
als
Trompetensolist, ein Walzerlied, wobei sich als Gesangssolisten,
neben Kapellmeister Kaszner,
Annemarie
Schneider,
Eva
Picklor
und Josef
Stritt
hören
ließen, und das Dixieland-Stück Register
Show.
Ein
Moment der Spannung entstand im Saal, ehe man zur Preisverleihung
schritt. Welche Bürde wurde da in vier großen Nylonsäcken
angeschleppt? Bald stellte es sich heraus – es handelte sich um die
Riesenmenge der Kür-Zettel, die von Fans an die NBZ eingeschickt
worden waren. Die Kupons wurden vor den Zuschauern ausgebreitet und
man ging zur Ziehung über, die NBZ-Redakteur Mirko
Srimpl,
alias Simpl
Mischko,
vornahm, der Mann, der bei der Zeitung die große Kür-Aktion
durchgeführt hatte. Folgende Gewinner – die fünf Kapellmeister
erhielten je eine Preis-Urkunde und einen Blumenkorb seitens der NBZ
– wurden aus den Reihen der Kür-Teilnehmer ausgelost: Erna
Jost,
(Jahrmarkt, Nr. 148), Melitta
Mathis
(Jahrmarkt, 171), Renate
Klein
(Paratz 285) erhielten je eine Kassette mit schwäbischer Volksmusik;
Willi
Bild
(Jahrmarkt 111), Edith
Schulz
(Gottlob 369), Harald
Steigerwald (Schag
2) bekamen je ein Abo für die DSTT-Premieren der Spielzeit 1981/82
und mögen beim Theater ihrer Preise wegen vorsprechen; Heinrich
Eckert
(Jahrmarkt 1012), Marie
Teubert
(Jahrmarkt 596), Regina
Mickl
(Petroasa Mare 30), Maria
Raitar
(Temeswar), Johann
Nix
(Jahrmarkt 136), Mariechen
Wolf
(Morawitza 362), Claudia
Kilzer
(Temeswar), Erika
Andree
(Deutschbentschek 156), Theresianne
Schönauer
(Reschitza), Erich
Seibert
(Wojteg 128) Freikarten, mit denen sie an sämtlichen Konzerten der
fünf Gewinner-Kapellen teilnehmen können; die nicht behobenen
Gewinne liegen beim Deutschen Staatstheater vor. Außerdem wurden an
Vertreter des Publikums sieben Buchpreise vergeben.
Durch
das stimmungsvolle Programm führten uns die Schauspieler Ildiko
Jarcsek-Zamfirescu
und Peter
Schuch,
wobei u. a. auch Einblicke in die Geschichte der einzelnen, am
Konzert beteiligten Kapellen gewährt und anlässlich der Kür
eingelaufene Fan-Zuschriften verlesen wurden. Das ansprechende
Bühnenbild mit einer Pipatsch im Scheinwerferlicht gestaltete Ferenc
Kovacs.
Des
großen Andrangs wegen wird diese vom Temescher Kreisrat der
deutschen Bevölkerung, von der NBZ und dem Deutschen Staatstheater
Temeswar organisierte Veranstaltung am 7. November in der
Olympiahalle wiederholt und für die Bukarester deutsche TV-Sendung
auch gefilmt.
aus
NEUE BANATER ZEITUNG, Temeswar,
3. November 1981
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen