Es antworten Reschitzaer
Konzertteilnehmer
Peter Lulay,
42, Bautechniker: Beide Orchester haben mich begeistert, das Programm war
vielseitig, alle kamen auf ihre Rechnung. Man bot uns schöne Musik. Vielleicht
weil ich ein leidenschaftlicher Blasmusikanhänger bin, gefiel mir der erste Teil
besser. Damit will ich nicht gesagt haben, dass die Unterhaltungsmusik mich
nicht angesprochen hat. Es war Rhythmus und Melodie da. Ein erholsamer Abend.
Mein Wunsch: das nächstemal mehr Volksmusik.
Dr. Anton
Kieszer, 49: An diesem Abend fiel mir meine Studentenzeit ein. Man bot einen
sehr schönen Walzer, den mein gewesener Professor I. G. Stoica komponiert
hatte, mit viel Gefühl dar. Mich hat das sehr beeindruckt. Das originelle Stück
Musikantenstreik, von Peter Loris,
dem Gründer der Loris-Kapelle, war
äußerst nett. Ein Hinweis, dass die Jugend Musik machen soll? Die
Tanzmusikkapelle möchte ich immer so klingen hören, auch auf den Bällen.
Johann Klein,
44, Techniker: Ein ausgezeichneter Klangkörper. Die Jahrmarkter waren oft in
Reschitza und haben uns nie enttäuscht. Ich liebe Blasmusik, weil ich der
älteren Generation angehöre. Im nächsten Programm möchte ich mehr Volkslieder
hören. Danke für den schönen Abend.
Franz Kehr,
57, Spielleiter der deutschen Operettengruppe: Der Besuch der
Loris-Kapelle war für uns ein
Ereignis. Sie bewies, dass auch Laienspieler ein beachtliches künstlerisches
Niveau erreichen können. Dies gibt uns Mut und Kraft, unsere Operettentradition
weiter zu pflegen. Ich weiß, wieviel harte, aufopferungsvolle Arbeit hinter so
einer Aufführung steckt. Darum Hut ab vor dem Dirigenten Prof.
Matthias Loris und vor jedem Mitwirkenden.
Möge ihr Schwung, ihr Wille, die Kulturtradition ihrer Gemeinde weiter zu
fördern, erhalten bleiben.
Josef Dudl,
80, langjähriger Leiter der Reschitzaer Blasmusik und des Operettenorchesters:
Die Aufführung gefiel mir sehr gut. Die Leistungen beider Kapellen grenzen an
Berufsmusik. Sie dienen als Beispiel. Das Repertoire ist abwechslungsreich, die
Interpretation pedant, die Instrumente genau gestimmt, was leider heutzutage
selten vorkommt. Professor Loris möchte ich
sagen, dass ich mit seinem Großvater in der Braşover Militärmusik
gespielt habe. Es freut mich außergewöhnlich
so gute und junge Musiker zu hören.
Dipl.-Ing. Oskar
Ferch, 50, Vorsitzender der deutschen Operettengruppe: Es ist schon
Tradition, dass die Loris-Kapelle uns
besucht. Sie bietet immer gute, gediegene Blasmusik. Das Unterhaltungsorchester
wies ein höheres Interpretationsniveau auf. Wenn die
Loris-Kapelle sozusagen zur hauseigenen Musik des Ensembles
wurde, bedeutet dies noch immer nicht, dass Reschitza für andere Formationen
tabu ist. Im Gegenteil: Wir erwarten alle mit offenen Toren. Die Kreisgrenze
sollte auch von anderen Kapellen überschritten werden. Solche Konzerte sind hier
beliebt, und ein volles Haus ist so wie sicher.
Redaktion:
Desiderius Wittmann
aus NEUE BANATER ZEITUNG,
Temeswar, 6. April 1980
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