2000 hörten Temeswarer
Loris-Konzert / Schubert-Chor auf dem Lande
/ Premiere im Nationaltheater
Die Annahme,
dass die Banater den allsamstäglichen Serienfilm im TV nicht lassen können,
widerlegte an diesem Wochenende das zahlreiche Publikum, das in der Stadt und
auf dem Lande gepflegten Bühnendarbietungen beiwohnte und in jeder Hinsicht auf
seine Kosten kam. Lesen Sie darüber unsere Berichte.
Für rund 2000
unserer Landsleute aus Temeswar und den umliegenden Gemeinden gab es am Samstag
abend ein vergnügliches Wochenende. Die nunmehr 72jährige Jahrmarkter
Loris-Kapelle und ihr
Unterhaltungsorchester , beide unter der Leitung von Prof.
Matthias Loris, hatten zu dem selbständigen Konzert Melodien
und Rhythmus in die Olympiahalle eingeladen. Die beim Landesfestival Cîntarea
României preigekrönte Kapelle
stellte erneut ihr hohes Können unter Beweis und ließ
zuweilen vergessen, dass es eine Laienkulturgruppe ist.
Der erste Teil umfasste ein
Potpourri aus der Oper Die Hugenotten von Giacomo Meyerbeer, die
Walzer Frühling im Banat (Ion
Stoica) und Kornblumen, die Polka Die Zeit vergeht, eine
Bearbeitung amerikanischer Musik und Märsche.
Besonders gelungen war der Musikanten-Streik, eine Komposition des ersten
Kapellmeisters und Gründers der Kapelle Peter Loris. Dabei wirkten auch
14 Kinder, der Bläsernachwuchs, mit. Im zweiten Teil des Abends brachte das
Unterhaltungsorchester Schlager zu gehör. Als Gesangsolisten traten auf:
Matthias Stefan, Erna Mathis,
Peter Pfeiffer, Eva Stefan,
Michael Bild, Annemarie und
Nikolaus Seibert, Annemarie Loris,
Hans Eichinger. Das begeisterte Publikum verlangte jedes Lied zweimal.
Hans Eichinger sang seinen Schlager gleich
dreimal. Als Rahmen des zweiten Teils hatte der Dirigent eine Musical-Melodie
gewählt. Hans Kehrer, alias Vetter Matz, besorgte mit viel Humor,
teils schwäbisch, teils hochdeutsch, die Ansage.
Zu einer
erfolgreichen Lied- und Gedichtdarbietung gestaltete sich der Auftritt des
Schubert-Chors unter Leitung von Adrian Nucă-Bartzer
in Billed. Das musikalische Programm umfasste klassische Chorwerke und
volkstümliche Weisen. Als Solisten traten Irina Corpas, Walter
Berberich, Erich Denes und Werner Stein auf. Zu den
Mitwirkenden gehörten auch die Temeswarer Folksänger Fred Zawadzki und
Georg Gunesch, die eigene Vertonungen von Gedichten Rilkes und der
Banater Autoren Franz Liebhard und Nikolaus Berwanger sowie
angloamerikanische Volkslieder vortrugen. In Mundart sprach Jakob Hügel
Gedichte von Nikolaus Berwanger und Hans Wolfram Hockl.
Humorvoller Ansager der Veranstaltung war Stefan Abel, anschließend
spielte das Jakob-Rieder-Orchester zum Tanz auf.
Im Temeswarer
Nationaltheater fand ebenfalls Samstag abend die Premiere des Stückes
Se ridică ceaţa von Florin N. Năstase statt.
Mitwirkende waren Vladimir Jurăscu, Eugenia
Creţoiu, Vivian Alivizache, Miron Neţea, Mihaela Murgu,
Radu Avram, Mircea Belu, Victor Cimbru, Alexander
Ternovits, Viorel Iliescu, Gheorghe Stana, Camil Georgescu
und Eugen Moţăţeanu. Regie: Silviu Purcărete,
Bühnenbild: Virgil Luscov, beide vom Kleinen Theater
Bukarest.
aus NEUE BANATER ZEITUNG, Temeswar, 18. März 1980
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