Der erste Text dieser Ausgabe wurde bereits
1906 in Czernowitz veröffentlicht. Die Allerseelenstudie von Franz
Porubsky macht deutlich, daß Lebensgewohnheiten und menschliches Verhalten
oft selbst von so markanten Gesellschaftsveränderungen, wie das ausklingende
Jahrhundert sie erlebt hat, kaum geprägt werden.
Die folgenden Beiträge wurden von Eduard
Schneider, Robert Rohr und Carsten Eichenberger verfaßt und in
der Vortragsreihe des Bukowina-Instituts Die Deutschen im Osten
vorgetragen. Die drei Abhandlungen zeugen von der Mannigfaltigkeit ostdeutscher
Thematik, die natürlich auch den einstigen vor- und nachtrianonischen Lebensraum
der Deutschen Südosteuropas umfaßt. Die Lenau-Ausstellung im
Bukowina-Institut (Schneider), Bayern und seine Donauschwaben
(Rohr) und Die Deutschen in Polen haben zwar wenig miteinander
aber jeweils viel mit deutscher Kultur und Geschichte zu tun.
Claudius von Teutul veröffentlicht
Die ersten Informationen aus evangelischen Kirchenbüchern über Ansiedler in der
Bukowina. Dabei darf man nicht an Kirchenbücher der Banater Pfarreien mit
Angaben zu "getauft", "verheiratet", "gestorben" denken. Es handelt sich
lediglich um Listen von Kommunikanten aus dem Jahre 1787.
Lesenswert und für andere Staaten Ost- und
Südosteuropas - auch für Rumänien - besonders empfehlenswert ist der Beschluß
der Obersten Rada der Ukraine über Inkraftsetzung des Gesetzes der Ukraine
Über die nationalen Minderheiten in der Ukraine. Das Übersetzen solcher
Dokumente in deutschen Periodika ist sinnvoll, übermitteln sie doch auch
(zumindest im Ansatz) Weltanschauungen der Staatsmänner anderer Völker.
Inwiefern diese sich allerdings im Alltag niederschlagen, steht sicherlich auf
einem anderen Blatt.
Mit einer Bücherschau wird das
Kaindl-Archiv Nr. 20 abgeschlossen. Für die Redaktion zeichnen Dr.
Ortfried Kotzian, Dr. Adolf Armbruster und Luzian Geier
(verantwortlich). Zu beziehen ist die Zeitschrift zum Preis von 10 DM (zuzüglich
Porto und Versand) vom Bukowina-Institut, Alter Postweg 97a, 86159 Augsburg,
Tel. 0821/577067, Fax 0821/582607.
Anton
Potche
aus BANATER POST, München,
5. Mai 1995
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