"Junge Herzen" heißt die neueste CD/MC, die
Das Schwabenecho in einem Phonosound-Studio bespielt hat. Wer sich
diese CD/MC auflegt, wird schon nach den ersten Klängen erkennen, daß hier eine
ganz hervorragende tontechnische Leistung vollbracht wurde.
Aber dieser eigenartige, ja teilweise sogar
eigenwillige und dann wieder so altvertraute Klang, der alle zur Zeit
erfolgreich zirkulierenden Stilrichtungen der volkstümlichen Musik in sich birgt
und trotzdem jenseits jeder nur anklingbaren platten Nachahmung liegt, wo mag
der wohl herkommen? Vielleicht sollte man als Antwort darauf die Musikstätten
erwähnen, an denen die Musiker des Schwabenechos sich von Zeus'
Töchtern Euterpe und Erato verwöhnen ließen. Es sind diese neben dem Temeswarer
Musiklyzeum Ion Vidu die Konservatoriums und Musikhochschulen in Bukarest,
Klausenburg, Trossingen und Mannheim. Musikalisches Können und Liebe zur Musik
sind sehr wohl in Tempeln der Tonkunst vermittelbar, aber das unergründbare
Gespür für eine gewisse Musik muß auch im Kindheitsumfeld eines Musikers gesucht
werden. In der Musik des Schwabenechos vibriert die endlos
scheinende und zum Gefühl der Ewigkeit anregende Weite der Banater Heide.
Hier sind sieben Musiker angetreten, die
Musik ihrer Väter in einen neuen, zeitgemäßen Sound zu kleiden. Sie haben all
ihr Können, aber besonders ihren Idealismus in diese Medienproduktion investiert
und was dabei herausgekommen ist, kann man getrost mit den besten sich zur Zeit
im Umlauf befindenden CD/MCs vergleichen.
Der in Jahrmarkt geborene Komponist und
Texter Peter Esser schreibt in seinem wahrlich unter die Haut gehenden
und auf dieser Produktion veröffentlichten Lied Der Brief: "Grüß mir das
Land, nach dem's mich sehnt / Grüß mir die Heimat, die ich nicht kenn."
Da spricht aus einem tiefgründigen Text eine
schon fast säkulare, allzu lange mehr oder weniger bewußt wahrgenommene
Sehnsucht einer von der Geschichte alles andere als verwöhnten
Volksgemeinschaft. Nur wer mit dieser Sehnsucht gelebt hat, kann so viel Gefühl
in einen Gesangsvortrag - das gilt übrigens für alle Titel - einfließen lassen.
Man spürt förmlich, daß hier eine Gruppe Vokal- und Instrumentalsolisten zu
einer nicht alltäglichen Klangharmonie gefunden hat, in der selbst die
solistischen Spitzenleistungen jedes Einzelnen nur dazu beitragen, die perfekte
orchestrale Einigkeit dieses Klangkörpers zu zementieren.
Das Wirken dieser Musiker
ist zweifellos eine Bereicherung unserer kulturellen verbandsinternen
Aktivitäten - bewirkt durch zahlreiche Auftritte bei Veranstaltungen
landsmannschaftlicher Kreis- und Landesverbände -, aber besonders auch
eine niveauvolle Reflektierung nach außen, in die breite Öffentlichkeit.
Ihre Namen dürften vielen von uns noch von ihren Auftritten im Banat
bekannt sein: Wilfried Bernath (Deutschbentschek), musikalischer
Leiter, Komponist, Arrangeur, Texter - Klarinette, Saxophon und
Keyboard; Josef Egri (Lugosch) - Gitarre, E-Baß und Vokal;
Hans Kaszner (Jahrmarkt) - Posaune, Tenorhorn, Trompete, Saxophon
und Vokal; Helmut Kassner (Jahrmarkt) - Trompete, E-Baß und
Vokal; Horst Reiter (Großjetscha) - Akkordeon, Keyboard,
Saxophon, Klarinette und Vokal; Roland Reiter (Lugosch)
Schlagzeug und Vokal; Oswald Windrich (Jahrmarkt) - Tuba, E-Baß
und Vokal.
"Junge Herzen"soll unter folgender Bestellnummer in den Handel kommen: CD/MC -
930804/LC 7435. Jetzt ist die CD/MC bereits über die Kontaktadresse des
Schwabenechos beziehbar: Wilfried Bernath, Gartenstraße 7, 67691 Hochspeyer,
Tel. 06305/5595.
Anton Potche
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