Teilnehmer beim 1.
Bundestreffen der Banater Blasmusikanten
Die verjüngte Blaskapelle aus Neupetsch unter der Leitung von Peter Pohl war die
Überraschung." Dieser Satz war in der NBZ vom 3. November 1981 zu lesen,
und er bezog sich auf eine der Kapellen, die am 31. Oktober 1981, also vor 10
Jahren, das Galakonzert der "Pipatsch-Kür" gestalteten. Die Liebhaber
volkstümlicher Blas- und Unterhaltungsmusik aus dem Banat hatten im
vorausgegangenen Sommer in einer wochenlangen "Pipatsch-Kür" ihre
Lieblingskapellen ermittelt. Auf 16.953 von insgesamt 182.789 eingesandten
Stimmkupons stand in der Rubrik "Nome vum Orchester un seim Scheef"
der Name Peter Pohl, Neipetsch. Der NEUE WEG schrieb zwei Tage später zu
diesem Konzert: "Eigentlich schade, daß die junge, aber aus gut geschulten
Musikern bestehende Peter-Pohl-Kapelle aus Neupetsch nur den
vierten Platz belegte. Im Konzert vom Samstagabend in der Temeswarer
Olympiahalle vertraten sie wohl am besten und am gekonntesten die langjährige
und auch reichhaltige Blasmusiktradition im Banat durch das Repertoire und durch
den Interpretationsstil. Es fehlte jede Effekthascherei, jedwelches Streben, auf
anderen Wegen als auf dem der Blasmusik dem Publikum zu gefallen."
Es gibt
keine Blaskapelle in Neupetsch mehr, aber es gibt weiterhin die Neupetscher
Blaskapelle. Glücklicher Zufall oder auch Absicht führte die meisten
Neupetscher Musikanten nach ihrer Ausreise aus dem Banat im Raum Göppingen
wieder zusammen, wo sie 1983 die Original Banater Schwabenkapelle
gründeten.
Zu ihrem "Scheef"
wählten sie den jungen Elektriker Mathias Mittler. Als 6jähriger
lernte Mathias das Akkordeon spielen. Das Tenorhornblasen brachte
er sich gleich selbst bei. Also ein Autodidakt, aber durch und durch
musikalisch. Kaum 13 Jahre alt trat er der Neupetscher Blaskapelle bei, wo
sein Talent von den Kapellmeistern Richard Anheuer und Peter
Pohl erkannt und gefördert wurde.
Heute wird das Gesangsduo der Original
Banater Schwabenkapelle von Peter Pohl und Richard
Anheuer gebildet. Damit ist wohl alles über den Geist dieser Kapelle,
in deren Reihen neben den Neupetschern (über 80%) auch Jahrmarkter,
Königshofer und "einheimische Göppinger" musizieren, gesagt.
Ebenso klingt auch ihre Musik: harmonisch, melodisch, rhythmisch, Freude
ausstrahlend und vermittelnd.
Die Original Banater
Schwabenkapelle spielt nicht nur für die Banater Schwaben. Sie ist
bereits ein fester Begriff im Kulturleben der Göppinger Umgebung. Ihre
Kurkonzerte in Bad Boll und Bad Überkingen haben schon viele Gäste aus ganz
Deutschland erfreut. Die schönsten ihrer Stücke hat die Kapelle auf den MCs
"In alter Freundschaft" und "Ohne Heimat ist die Welt nicht
schön" aufgenommen.
Über folgende Kontaktadressen kann
man sowohl die MCs bestellen als auch Aufträge terminieren: Peter Pohl,
Silcherstr. 61, 7332 Eislingen/Filz, Tel.:07161/81901; Mathias Mittler,
Panoramastr. 34, 7321 Albershausen, Tel.: 07161/32939.
Anton Potche
aus BANATER POST, München, 20. September 1991
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