Loris-Musikanten feierten
70jähriges Bestehen ihrer Kapelle /
50 Bläser auf der Bühne
50 Bläser auf der Bühne
Von Walther Konschitzky
Jahrmarkt. - Mit dem Marsch
"Gruß aus Jahrmarkt" eröffneten die Jahrmarkter Loris-Musikanten
am Samstag abend im Dorfpark ihr Festkonzert anlässlich des 70jährigen
Bestehens der Kapelle. Der Marsch ist eine Komposition von Peter
Loris, der am 8. August 1908 mit 31 Bläsern aus dem Ort die Kapelle
gegründet hat. Sieben Jahrzehnte lang - ausgenommen einige Jahre durch die
Kriege bedingten Unterbrechungen - standen ihr Musikanten der Familie Loris
vor; das Jubiläumskonzert, in dem 50 Bläser mitwirkten, dirigierte
Prof. Mathias Loris, der jüngste Leiter der
Kapelle, Vertreter der vierten Generation.
Vizebürgermeister Josef Wagner
und Kulturheimdirektor Hans Speck würdigten in ihren Ansprachen das
Wirken dieser Kapelle im Dorf mit Worten der Anerkennung und
Wertschätzung und boten in einem kurzen Abriss Einblick in den Werdegang
dieses Klangkörpers, dem im vergangenen Jahr bei der Schlussphase des
Landesfestivals "Cîntarea României" der erste Preis
zugesprochen wurde. Diese Auszeichnung sei eine hohe Anerkennung des
augenblicklichen Leistungsstands der Kapelle, der sowohl in der
langjährigen Tradition, in der Musizierfreudigkeit der Jahrmarkter
überhaupt, aber auch im gegenwärtigen Wirken der Kapelle unter der
fachkundigen Leitung des jungen Musikers und Musikpädagogen begründet
liegt, hieß es in der Festansprache.
Die Tradition der Kapelle wurde geprägt
durch die Teilnahme vieler Dutzend Bläser aus dem Dorf und ihrer Leiter Peter
Loris, dessen Bruder Martin,
der von 1921 bis 1944 auch in Sackelhausen eine Blasmusik aufstellte und
leitete, dann von Ignatz und Martin
Loris, die 1947 eine neue Kapelle in Jahrmarkt
gründeten, dann ab 1960 von Mathias
Loris senior, der Vertreter
der dritten Generation, und ab 1974 vom heutigen Leiter, dem ersten
Berufsmusiker mit akademischer Bildung aus der Familie.
Die großen Erfolge der Kapelle stellten
sich jedoch erst im letzten der sieben Jahrzehnte ihres Bestehens ein:
1970 wurden die Musikanten aus Jahrmarkt unter der Stabführung des
langjährigen Beraters Josef Klein (Temesvar) beim Landesfestival
für Blasmusik in Alba Iulia der erste Preis verliehen, 1974 beim
künstlerischen Wettbewerb anlässlich des 30. Jahrestags der Befreiung
erzielte sie eine Goldmedaille, im Vorjahr aber wurde sie beim Festival "Cîntarea României"
zur besten Blaskapelle des Landes erklärt und überdies mit einem dritten
Preis für Schlagermusik ausgezeichnet. Prof. Mathias
Loris leitet nämlich auch ein Unterhaltungsmusikorchester, dem
junge Mitglieder der großen Kapelle angehören.
Nach den Ansprachen spielten die Bläser eine
Ouvertüre, ein Potpourri aus der Operette "Crai nou" von Ciprian
Porumbescu und den Konzertwalzer "Wiener Blut" von Johann
Strauß. Zum Leidwesen der etwa 1000 Zuschauer, unter ihnen auch Dumitru
Preda, Vorsitzender des Temescher Komitees für Kultur und sozialistische
Erziehung, sowie Nikolaus Berwanger, Vorsitzender des Kreisrats Temesch
der Werktätigen deutscher Nationalität, musste die Darbietung wegen des
einsetzenden Regens abgebrochen werden. Sie wurde Sonntag nachmittag wieder auf
der Freilichtbühne fortgesetzt. Der erste Teil umfasste Blasmusik, der zweite
Teil Schlager, gesungen von Michael Tritz, Eva
Stefan, Peter Pfeifer, Marlene
und Josef Tritz, Mathias
Bild, Erna Mathis, Hans
Eichinger, Annemarie Loris und Mathias
Stefan.
Die Jubiläumsveranstaltung wurde ein
beeindruckender Erfolg und sie bestätigte, was Hans Kehrer den
Mitgliedern der Kapelle am Samstag abend im Namen der Zuschauer übermittelte:
Der Kapelle gebühre vollstes Lob, sie führe die Zielsetzung der Gründer bis
auf den heutigen Tag weiter, nämlich, mit Musik unser Leben zu bereichern, und
das mit besten Kräften.
Fotos: der Verfasser
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