Dienstag, 6. September 2016

Wie gefielen Ihnen die Loriskapellen?

Es antworten Reschitzaer Konzertteilnehmer
Peter Lulay, 42, Bautechniker: Beide Orchester haben mich begeistert, das Programm war vielseitig, alle kamen auf ihre Rechnung. Man bot uns schöne Musik. Vielleicht weil ich ein leidenschaftlicher Blasmusikanhänger bin, gefiel mir der erste Teil besser. Damit will ich nicht gesagt haben, dass die Unterhaltungsmusik mich nicht angesprochen hat. Es war Rhythmus und Melodie da. Ein erholsamer Abend. Mein Wunsch: das nächstemal mehr Volksmusik.
Dr. Anton Kieszer, 49: An diesem Abend fiel mir meine Studentenzeit ein. Man bot einen sehr schönen Walzer, den mein gewesener Professor I. G. Stoica komponiert hatte, mit viel Gefühl dar. Mich hat das sehr beeindruckt. Das originelle Stück Musikantenstreik, von Peter Loris, dem Gründer der Loris-Kapelle, war äußerst nett. Ein Hinweis, dass die Jugend Musik machen soll? Die Tanzmusikkapelle möchte ich immer so klingen hören, auch auf den Bällen.
Johann Klein, 44, Techniker: Ein ausgezeichneter Klangkörper. Die Jahrmarkter waren oft in Reschitza und haben uns nie enttäuscht. Ich liebe Blasmusik, weil ich der älteren Generation angehöre. Im nächsten Programm möchte ich mehr Volkslieder hören. Danke für den schönen Abend.
Franz Kehr, 57, Spielleiter der deutschen Operettengruppe: Der Besuch der Loris-Kapelle war für uns ein Ereignis. Sie bewies, dass auch Laienspieler ein beachtliches künstlerisches Niveau erreichen können. Dies gibt uns Mut und Kraft, unsere Operettentradition weiter zu pflegen. Ich weiß, wieviel harte, aufopferungsvolle Arbeit hinter so einer Aufführung steckt. Darum Hut ab vor dem Dirigenten Prof. Matthias Loris und vor jedem Mitwirkenden. Möge ihr Schwung, ihr Wille, die Kulturtradition ihrer Gemeinde weiter zu fördern, erhalten bleiben.
Josef Dudl, 80, langjähriger Leiter der Reschitzaer Blasmusik und des Operettenorchesters: Die Aufführung gefiel mir sehr gut. Die Leistungen beider Kapellen grenzen an Berufsmusik. Sie dienen als Beispiel. Das Repertoire ist abwechslungsreich, die Interpretation pedant, die Instrumente genau gestimmt, was leider heutzutage selten vorkommt. Professor Loris möchte ich sagen, dass ich mit seinem Großvater in der Braşover Militärmusik gespielt habe. Es freut mich außergewöhnlich so gute und junge Musiker zu hören.
Dipl.-Ing. Oskar Ferch, 50, Vorsitzender der deutschen Operettengruppe: Es ist schon Tradition, dass die Loris-Kapelle uns besucht. Sie bietet immer gute, gediegene Blasmusik. Das Unterhaltungsorchester wies ein höheres Interpretationsniveau auf. Wenn die Loris-Kapelle sozusagen zur hauseigenen Musik des Ensembles wurde, bedeutet dies noch immer nicht, dass Reschitza für andere Formationen tabu ist. Im Gegenteil: Wir erwarten alle mit offenen Toren. Die Kreisgrenze sollte auch von anderen Kapellen überschritten werden. Solche Konzerte sind hier beliebt, und ein volles Haus ist so wie sicher.

Redaktion: Desiderius Wittmann

aus NEUE BANATER ZEITUNG, Temeswar, 6. April 1980

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