Dienstag, 8. Juli 2014

"Junge Herzen" lassen Herzen höher schlagen

"Junge Herzen" heißt die neueste CD/MC, die Das Schwabenecho in einem Phonosound-Studio bespielt hat. Wer sich diese CD/MC auflegt, wird schon nach den ersten Klängen erkennen, daß hier eine ganz hervorragende tontechnische Leistung vollbracht wurde.
Aber dieser eigenartige, ja teilweise sogar eigenwillige und dann wieder so altvertraute Klang, der alle zur Zeit erfolgreich zirkulierenden Stilrichtungen der volkstümlichen Musik in sich birgt und trotzdem jenseits jeder nur anklingbaren platten Nachahmung liegt, wo mag der wohl herkommen? Vielleicht sollte man als Antwort darauf die Musikstätten erwähnen, an denen die Musiker des Schwabenechos sich von Zeus' Töchtern Euterpe und Erato verwöhnen ließen. Es sind diese neben dem Temeswarer Musiklyzeum Ion Vidu die Konservatoriums und Musikhochschulen in Bukarest, Klausenburg, Trossingen und Mannheim. Musikalisches Können und Liebe zur Musik sind sehr wohl in Tempeln der Tonkunst vermittelbar, aber das unergründbare Gespür für eine gewisse Musik muß auch im Kindheitsumfeld eines Musikers gesucht werden. In der Musik des Schwabenechos vibriert die endlos scheinende und zum Gefühl der Ewigkeit anregende Weite der Banater Heide.
Hier sind sieben Musiker angetreten, die Musik ihrer Väter in einen neuen, zeitgemäßen Sound zu kleiden. Sie haben all ihr Können, aber besonders ihren Idealismus in diese Medienproduktion investiert und was dabei herausgekommen ist, kann man getrost mit den besten sich zur Zeit im Umlauf befindenden CD/MCs vergleichen.
Der in Jahrmarkt geborene Komponist und Texter Peter Esser schreibt in seinem wahrlich unter die Haut gehenden und auf dieser Produktion veröffentlichten Lied Der Brief: "Grüß mir das Land, nach dem's mich sehnt / Grüß mir die Heimat, die ich nicht kenn."
Da spricht aus einem tiefgründigen Text eine schon fast säkulare, allzu lange mehr oder weniger bewußt wahrgenommene Sehnsucht einer von der Geschichte alles andere als verwöhnten Volksgemeinschaft. Nur wer mit dieser Sehnsucht gelebt hat, kann so viel Gefühl in einen Gesangsvortrag - das gilt übrigens für alle Titel - einfließen lassen. Man spürt förmlich, daß hier eine Gruppe Vokal- und Instrumentalsolisten zu einer nicht alltäglichen Klangharmonie gefunden hat, in der selbst die solistischen Spitzenleistungen jedes Einzelnen nur dazu beitragen, die perfekte orchestrale Einigkeit dieses Klangkörpers zu zementieren.
Das Wirken dieser Musiker ist zweifellos eine Bereicherung unserer kulturellen verbandsinternen Aktivitäten - bewirkt durch zahlreiche Auftritte bei Veranstaltungen landsmannschaftlicher Kreis- und Landesverbände -, aber besonders auch eine niveauvolle Reflektierung nach außen, in die breite Öffentlichkeit. Ihre Namen dürften vielen von uns noch von ihren Auftritten im Banat bekannt sein: Wilfried Bernath (Deutschbentschek), musikalischer Leiter, Komponist, Arrangeur, Texter - Klarinette, Saxophon und Keyboard; Josef Egri (Lugosch) - Gitarre, E-Baß und Vokal; Hans Kaszner (Jahrmarkt) - Posaune, Tenorhorn, Trompete, Saxophon und Vokal; Helmut Kassner (Jahrmarkt) - Trompete, E-Baß und Vokal; Horst Reiter (Großjetscha) - Akkordeon, Keyboard, Saxophon, Klarinette und Vokal; Roland Reiter (Lugosch) Schlagzeug und Vokal; Oswald Windrich (Jahrmarkt) - Tuba, E-Baß und Vokal.

"Junge Herzen"soll unter folgender Bestellnummer in den Handel kommen: CD/MC - 930804/LC 7435. Jetzt ist die CD/MC bereits über die Kontaktadresse des Schwabenechos beziehbar: Wilfried Bernath, Gartenstraße 7, 67691 Hochspeyer, Tel. 06305/5595.
Anton Potche
aus BANATER POST, München, 20. Januar 1994

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