Luzian Geier (Redaktion &
Fotos): Wer sind die Buchenlanddeutschen? Landsmannschaft der
Buchenlanddeutschen, Augsburg 1996; Bestelladresse: Landsmannschaft
der Buchenlanddeutschen (Bukowina) e.V., Alter Postweg 97a, 86159
Augsburg; Tel.: 0821/594719, Fax: 0821/582650.
Das Bundesministerium des Inneren
hat 1996 ein Kulturprojekt gefördert, das den Landsmannschaften die
Möglichkeit gab, sich und ihre Volksgruppe in einer Broschüre
vorzustellen. Auch die Landsmannschaft der Buchenlanddeutschen hat
diese Chance ergriffen und eine mit Fotos und zwei Landkarten
illustrierte fünfzigseitige Broschüre veröffentlicht.
Als Chefredakteur des Presseorgans
der Buchenlanddeutschen Der Südostdeutsche oblag dem aus
Jahrmarkt stammenden Journalisten Luzian Geier die Redaktion
dieses Heftes. Zur Einführung widmet sich der Bundesvorsitzende
Ewald Zachmann in einem Vorwort und Dank für alle
Vertriebenenverbände gültigen Feststellungen – auch wenn die
Banater Schwaben und Siebenbürger Sachsen erst in ein paar Jahren
von der angedeuteten Problematik stärker betroffen sein werden -, wo
es da heißt: „Die Landsmannschaften, auch die der Buchenländer,
sind aus einer Notwendigkeit des Zeitgeschehens hervorgegangen.
Solange Sinn und Bedarf besteht, sollten sie fortwirken. Und das ist
derzeit mit Gewißheit der Fall. Dabei herrscht aber weitgehend
Konsens darüber, daß auch die Landsmannschaften der Bukowiner den
allgemeinen Veränderungen der letzten Jahre Rechnung tragen müssen.
Sie sollten ihre seit der Gründung beinahe unverändert bewahrten
Strukturen überdenken und neue Wege beschreiten, wesentlich bedingt
durch die bereits gewandelte Identität unserer Kinder.“
Es folgen Beiträge über Zweck
und Rolle der Landsmannschaft während der Gründungszeit und den
ersten Jahren danach, Stuttgart-Büsnau – die größte
Bukowiner Siedlung in Deutschland, Die Bukowiner in Darmstadt,
50 Jahre Hilfskomitee für die evangelischen Deutschen aus der
Bukowina, über „die Entwicklung der Landsmannschaft in den
neuen Bundesländern“, die Bukowiner in Österreich, Die
Raimund-Friedrich-Kaindl-Gesellschaft, Das Bukowina-Institut
Augsburg und über Die Ostdeutsche und osteuropäische
Bibliothek des Bukowina-Institus Augsburg. Um darzustellen, wer
die Buchenlanddeutschen (auch Bukowinadeutschen genannt) überhaupt
sind, hat der in Temeswar geborene Christian Geier eine
detaillierte Chronologie verfaßt, die das Entstehen und Vergehen der
österreichischen Epoche der Bukowina sowie das Zusammenwachsen und
Auseinanderbrechen des Volksstammes der Buchenlanddeutschen
widerspiegelt. Ergänzt wird das Bisherige mit Anschriften
verschiedener Bukowiner Vereinigungen und offizieller Ansprechpartner
für Aussiedler und Vertriebene.
Ja, und dann gibt‘s in dieser
Broschüre noch den – vor allem wegen seiner Offenheit – sehr
interessanten Beitrag Buchenlandheim Darmstadt wurde 25. Der
Schlußakkord der drei Verfasser Alois Heinz, Franz
Czernawski und Erika Schäfer klingt in düsterem c-Moll:
„Vom Land Hessen sind keine Mittel in Aussicht gestellt. Die
Finanzierung kann nur über Bankdarlehen und Eigenmittel erfolgen.
Eine Mieterhöhung ist nur begrenzt möglich.“
Aber wann gab es schon Zeiten, in
denen soziales Engagement leicht war? Wird es sie jemals geben? Man
kann diese Fragen getrost so – auch unbeantwortet – stehen lassen
und ihnen eine Gewißheit entgegenstellen: Nur soziales Denken und
Handeln – wie groß auch immer die Opfer und wie winzig klein die
jeweils erzielten Resultate waren – haben die Menschheit
vorwärtsgebracht. Ein dunkler c-Moll kann sich schon beim Austausch
eines einzigen Tons in einen hell strahlenden C-Dur-Akkord
verwandeln.
Anton Potche
Anton Potche
aus BANATER POST, München, 5. September 1998
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