Nicht
nur gut informiert, sondern auch gut genährt und bestens gelaunt
kehrte heuer eine Gruppe Banater Schwaben des Kreisverbandes
Ingolstadt von ihrer bereits traditionellen Christi-Himmelfahrt-Reise
zurück. Sie hatten eine Fahrt in die nahe und ferne Vergangenheit
hinter sich, denn nicht nur der Besuch von so geschichtsträchtigen
Stätten wie des (Noch)Regierungs- und des Botschafsviertels in Bonn
sowie des Kölner Doms (Baubeginn 1248) standen auf dem Programm,
sondern auch der Neandertaler wurde in seinem gleichnamigen Heim
(Museum) in Düsseldorf besucht.
W
eil
dieser ca. 50.000 Jahre alte Herr aber in seinem Skelettdasein
unseren Banater Schwaben wohl doch nicht sehr behagte, haben sie
schleunigst den Rückweg in die Gegenwart angetreten. Dabei schien es
ihnen im Mittelalter recht gut gefallen zu haben, denn sie ließen
sich in „Schloß Destille“ bei Dormagen, Stadt Zons, von einer
Kammerzofe standesgemäß einkleiden, um dann einem sage und schreibe
fünfstündigen Ritterschmaus zu frönen. Daß die wackeren
Schwäbinnen und Schwaben sich alles, „was Knappen, Mägde und der
Mundschenk herbeischleppten“, bestens schmecken ließen, ist
bestimmt keine Mär, wissen Augenzeugen doch auch heute noch unter
Eid zu berichten, die edlen Ritter und vornehmen Damen
banatschwäbischen Blutes aus der Stadt Ludwigs des Gabarteten hätten
– getreu der Hausgepflogenheit „derer von Saarwerden“
(Schloßherrenfamilie): „Hören muß man, wenn Speis und Trank
geschmacket.“ - Gesänge der Freude und des Dankes angestimmt. Das
soll ihnen auch insofern nicht schwergefallen sein, als der
vereinseigene, in so manchem Sängerstreit erprobte Banater
Minnesänger Nikolaus Huss mit seinem Akkordeon den Ton angab.
Angeführt wurde die Gruppe auf dieser Reise von dem hünenhaften Recken Hans Toni aus der Festung „Ujarad“, der natürlich auch auf „Schloß Destille“ über die strenge Befolgung des „Ritterschmaus-Regulariums“ wachte.
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„Hören muß man, wenn Speis und Trank geschmacket.“ Foto: Anton Hans |
Angeführt wurde die Gruppe auf dieser Reise von dem hünenhaften Recken Hans Toni aus der Festung „Ujarad“, der natürlich auch auf „Schloß Destille“ über die strenge Befolgung des „Ritterschmaus-Regulariums“ wachte.
Anton Potche
aus BANATER POST, München,
10. Juli 1998
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