Dienstag, 10. August 2021

Gut gelaunt durch die Geschichte

Nicht nur gut informiert, sondern auch gut genährt und bestens gelaunt kehrte heuer eine Gruppe Banater Schwaben des Kreisverbandes Ingolstadt von ihrer bereits traditionellen Christi-Himmelfahrt-Reise zurück. Sie hatten eine Fahrt in die nahe und ferne Vergangenheit hinter sich, denn nicht nur der Besuch von so geschichtsträchtigen Stätten wie des (Noch)Regierungs- und des Botschafsviertels in Bonn sowie des Kölner Doms (Baubeginn 1248) standen auf dem Programm, sondern auch der Neandertaler wurde in seinem gleichnamigen Heim (Museum) in Düsseldorf besucht. 
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 „Hören muß man, 
wenn Speis und Trank geschmacket.“
Foto: Anton Hans
eil dieser ca. 50.000 Jahre alte Herr aber in seinem Skelettdasein unseren Banater Schwaben wohl doch nicht sehr behagte, haben sie schleunigst den Rückweg in die Gegenwart angetreten. Dabei schien es ihnen im Mittelalter recht gut gefallen zu haben, denn sie ließen sich in „Schloß Destille“ bei Dormagen, Stadt Zons, von einer Kammerzofe standesgemäß einkleiden, um dann einem sage und schreibe fünfstündigen Ritterschmaus zu frönen. Daß die wackeren Schwäbinnen und Schwaben sich alles, „was Knappen, Mägde und der Mundschenk herbeischleppten“, bestens schmecken ließen, ist bestimmt keine Mär, wissen Augenzeugen doch auch heute noch unter Eid zu berichten, die edlen Ritter und vornehmen Damen banatschwäbischen Blutes aus der Stadt Ludwigs des Gabarteten hätten – getreu der Hausgepflogenheit „derer von Saarwerden“ (Schloßherrenfamilie): „Hören muß man, wenn Speis und Trank geschmacket.“ - Gesänge der Freude und des Dankes angestimmt. Das soll ihnen auch insofern nicht schwergefallen sein, als der vereinseigene, in so manchem Sängerstreit erprobte Banater Minnesänger
Nikolaus Huss mit seinem Akkordeon den Ton angab.
Angeführt wurde die Gruppe auf dieser Reise von dem hünenhaften Recken Hans Toni aus der Festung „Ujarad“, der natürlich auch auf „Schloß Destille“ über die strenge Befolgung des „Ritterschmaus-Regulariums“ wachte.
Anton Potche

aus BANATER POST, München, 10. Juli 1998

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