Weihnachtsfeier und Mitgliederversammlung in
Ingolstadt
Der
Kreisverband Ingolstadt hatte am 1. Dezember 1996 seine Mitglieder zur
Weihnachtsfeier geladen, und es wurde kurz nach 14 Uhr eng im Sportheim Etting.
Dies lag aber nicht an der Jugendblaskapelle Zuchering, die
unter der Leitung von Nikolaus Kreidl
(Blumenthal) und Walter Rosner
(Jahrmarkt) für die eintreffenden Gäste Advents- und Weihnachtslieder spielte
und eine geräumige Fläche vor der Bühne in Anspruch nahm.
Nachdem
sich eine Zwischenwand auftat, was so mancher kleine Mann schon als ein
Nikolauswunder empfand, war auch das Platzproblem zufriedenstellend gelöst und
der offizielle Teil der „Weihnachtsfeier mit Mitgliederversammlung“ konnte dem
Lauf der in der Einladung angekündigten „Tagesordnung“ folgen.
Der
Vorsitzende des Kreisverbandes Ingolstadt der Landsmannschaft der Banater
Schwaben , Johann Metzger, hieß alle
Landsleute herzlich willkommen und bedauerte, daß Oberbürgermeister Peter Schnell terminlich verhindert war
mit den Banater Schwaben zu feiern. „Aber“, meinte Metzger verschmitzt, „wir sind ja verständliche und auch genügsame
Leut‘. Wir begnügen uns bei unserer Weihnachtsfeier auch mit einem
Staatssekretär.“
Damit meinte er Hermann Regensburger, Staatssekretär im Innenministerium Bayerns,
dessen Anwesenheit mit viel Applaus wahrgenommen wurde. Die Liste der zu
begrüßenden Ehrengäste war erfreulich lang: CSU_Kreisvorsitzender Manfred Hochstatter, Bezirksrat Rudolf Geiger (CSU), Bürgermeister Werner Pößl (SPD), die Mitglieder des
Stadtrates Brigitte Fuchs (CSU), Friederike Kißling (SPD), Josef Pfafflinger (CSU), Simone Rottenkolber (CSU), eine
Abordnung des Patenvereins Enzian, Vorsitzender des Landesverbandes Bayern der
Banater Schwaben Peter Krier und
Vorsitzender des Kreisverbandes Schrobenhausen-Donauwörth Franz Allar.
Hermann Regensburger, auch Stadtrat, überbrachte die
Grüße des Oberbürgermeisters und dankte Johann
Metzger und dessen Vorstandschaft für ihr „Einbringen in das
gesellschaftliche und kulturelle Leben Ingolstadts“.
Peter Krier mahnte Weihnachten als eine
„Wurzel für die Kultur des Abendlandes“ an und lehnte das bei vielen
Zeitgenossen gängige Weihnachtsempfinden von „Glitzer, Glanz und Firlefanz“
entschieden ab.
Eva Tögl, die gute Seele des
Enzian-Vereins, las in bayrischer Mundart Es
Weihnachtsgfuil: „Wie e Kind mußt wieder werd’n / Dann hast das Fest ah
wieder gern.“
Eine Kinder – und Jugendgruppe bestieg die Bühne. Die
Saalbeleuchtung wurde schwächer. Gloria
in excelsis Deo erklang. Das Bogaroscher
Hirtenspiel (aus Szimits‘ Pipatsche un Feldblume von der Heed)
fesselte sogar die kleinsten Zuschauer. Es blieb ihnen wahrscheinlich nicht
verborgen, daß die Hirtenknaben – gespielt von Verena und Dominik Schmidt,
Andrea und Stefani Daray, Isabella
Gildi, Thomas Gutti und Roland Balint – ihresgleichen waren.
Und wenn die aufmerksam den Worten des Hirtenvaters lauschten, mußte es sich
wohl um etwas Ernstes handeln.FotoQuelle: BANATER POST |
Für
die musikalische Umrahmung zeichnete der Chor der Tanzgruppe, begleitet an der
Orgel von Heike und Horst Unterweger. Die Gesamtleitung lag
in den bewährten Händen der erfolgreichen Kindergartenleiterin Hedwig Schüpfer.
Diese
imposante Gestalt meinte es schon immer nur gut mit den Kindern. Und doch waren
auch diesmal einige kleine Buben zu beobachten, die beim würdevollen Auftritt
des Nikolaus (Franz Mlynarzek)
Reißaus nahmen. Die letzten Streiche lagen wahrscheinlich noch nicht allzu lange zurück. Der vollbeladene Schlitten des Nikolaus lockte aber schließlich auch
den letzten „Schlimmen“ aus seinem Versteck.
30
Mitglieder des Ingolstädter Kreisverbandes nahmen je eine Urkunde und das
Ehrenabzeichen unserer Landsmannschaft in Empfang. Unter ihnen war auch Josef Kronenberger (Jahrmarkt), der
sich über viele Jahre im Vorstand engagiert hat.
Johann Metzger hielt Rückschau und betätigte
auch die Zukunftsweichen. Der Kreisverband Ingolstadt hat 626 Mitglieder, von
denen viele in verschiedenen Gruppen aktiv sind: Kegler, Fußballer,
Seniorengruppe (Spinnstub), Tanzgruppe, Fahnenabordnung. 20 Veranstaltungen
fanden 1996 statt und für 1997 sind bereits acht Termine festgeschrieben.
Kassier
Hans Kahles konnte von einem
stattlichen Guthaben in der Vereinskasse berichten. Andreas Auer und Josef Hans
haben die Ausgaben und Einnahmen des Vereins überprüft und der Vorstand wurde
von den Mitgliedern einstimmig entlastet.
Abschließend
berichtete Johann Metzger über seine
Arbeit im Ingolstädter Stadtrat.
Zum
Schluß wurde es noch einmal spannend. Von den vier Vorschlägen des Reisebüros
Rupert machte „Elsaß und Schwarzwald“ das Rennen. Bei der Abstimmung kam der
Jahrmarkter Lokalpatriotismus voll zum Tragen: „Schau merr mol, ob die aah all
mitfahre.“
Über
diesen besinnlichen, aber auch unterhaltsamen und spannenden Adventsnachmittag
war längst der Abend hereingebrochen, als man sich mit Weihnachts- und
Neujahrswünschen voneinander verabschiedete.
Anton Potche
aus BANATER POST, München,
20.01.1997
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