Mathias Loris arbeitet im Sinne
bewährter Familientradition
Franz
Sommer (1852 bis 1907) war Kapellmeister beim Temeswarer Infanterieregiment
Ritter von Frank Nr. 61.
Hermann Rappel ist ein erfolgreicher
Komponist und Verleger aus Ingolstadt, dessen sage und schreibe 153
Kompositionen und Arrangements - unter ihnen so bekannte, wie "Schöner
Böhmerwald" oder "Bayrisch Blau" - im ganzen deutschen Sprachraum von den
Blaskapellen gespielt werden.
Mathias
Loris hat die Banater Blasmusik mit seiner Jahrmarkter Loris-Kapelle in den
70er und anfangs der 80ger Jahre wesentlich geprägt.
Stichworte, die diese drei Namen in einem
wohlklingenden Dreiklang vereinen, kann man sowohl aus der Vergangenheit als
auch aus der Gegenwart schöpfen: Militärmusik am südöstlichen Rand der
Habsburger Monarchie, Konservierung dieser Musik in der donauschwäbischen
Blasmusik und Wiederbelebung wertvoller deutscher Kulturgüter durch die
fruchtbare Zusammenarbeit traditionsbewußter, aus dem Banat stammender
Komponisten und Arrangeuren sowie erfahrener Blasmusikverleger in Deutschland.
Robert Rohr, Fachmann für die
Musikgeschichte der Deutschen Südosteuropas, hat in einschlägigen
Fachliteraturwerken zwei Entstehungsjahre für den von Franz Sommer
komponierten "61er Regimentsmarsch" gefunden: 1884 und 1897. Beide fallen
in die Dienstzeiten des k. u. k. Hauptmanns in Temeswar: 1884 bis 1889 und 1895
bis 1901.
Martin Loris, der nach der
Jahrhundertwende in Jahrmarkt, Sackelhausen und Temeswar als Kapellmeister tätig
war, musizierte ab 1912 in der Militärkapelle des k. u. k. 61.
Infanterieregiments in Temeswar. Es ist höchstwahrscheinlich ihm zu verdanken,
daß der "61. Regimentsmarsch" in den handgeschriebenen Marschbüchern der
Jahrmarkter Loris-Kapelle auftauchte. Allerdings wurde er dort mit
"61er hundertjähriger Regiments-Jubiläumsmarsch" oder schlicht "Hundertjähriger"
betitelt, was auf das Entstehungsjahr 1897 hindeutet, denn das
Infanterieregiment Ritter von Frank Nr. 61 wurde im Jahre 1798 errichtet. Durch
das Weiterreichen des Taktstockes an den jeweils folgenden Kapellmeister aus der
Loris-Familie (Peter Loris, der ältere Bruder von Martin Loris,
hatte die Loris-Kapelle 1908 gegründet) war das Überleben des
Marsches bis in unsere Tage gewährleistet.
Mathias Loris jun.,
der letzte noch in Jahrmarkt (bis 1984) aktive Loris-Kapellmeister
und heute in Osthofen lebende Musiklehrer, hat diesen einst auch von
anderen Banater Blaskapellen gespielten Marsch neu bearbeitet und unter
dem Titel "Jubiläumsmarsch" im Hermann Rappel Musikverlag
veröffentlicht.
Im letzten
Verlagsverzeichnis dieses Musikverlags ist hinter der Anführung "F.
Sommer - Jubiläumsmarsch" verzeichnet: "Dieser Marsch ist von besonderem
Reiz, da ein Stück Ungarn mit verarbeitet ist. Die Bearbeitung ist Mat.
Loris gut gelungen."
Der Marsch wird auf
Wunsch auch mit Saxophonsatz und Schweizer Stimmen vom Verlag geliefert.
Er kann auch in kleinerer Besetzung aufgeführt werden und wird so zu
einer Alternative für jedes Orchester.
Der "Jubiläumsmarsch
kann über folgendende Anschrift bezogen werden: Hermann Rappel
Musikverlag, Ricarda-Huch-Straße 8, 85049 Ingolstadt, Tel. 0841/8 45 21.
Anton Potche
aus BANATER
POST, München, 20. Februar 1994
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