Straßenbeleuchtungen waren in der "Lichtära" Ceauşescus
in Rumänien nicht üblich. Dabei hätten zumindest in Temeswar die Straßen nachts
beleuchtet sein müssen, wenn auch nur, um dem Ruf, als "erste europäische Stadt
mit elektrischer Straßenbeleuchtung" in die Geschichte eingegangen zu sein,
gerecht zu werden. Am 12. November 1884 wurde in Temeswar, damals eine
österreich-ungarische Provinzstadt, die elektrische Straßenbeleuchtung
eingeführt. Laut einer Eintragung im "Chronologischen Wörterbuch der
Weltwissenschaft und -technik", erschienen 1979 in Bukarest, brannten an
jenem Tag zum ersten Mal in einer Stadt Europas 731 Glühbirnen zum Zweck
der Straßenbeleuchtung; eine Leistung, die nun nach zwei Jahren
"rumänischer Marktwirtschaft" in dieser Stadt wieder in erreichbare Nähe
gerückt ist. Konkurrenz ist also für Herrn "Vollmond" endlich auch in
Südosteuropa angekündigt. Die Menschen dort sehnen sich nach wie vor
nach Licht und einem Ausblick in eine bessere Zukunft.
Anton Potche
aus DONAUKURIER,
Ingolstadt, 31. Dezember 1991
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