Teilnehmer
beim 1. Bundestreffen der Banater Blasmuskapellen und Volksmusikorchester
Beim 1. Bundestreffen der Banater
Blaskapellen und Volksmusikorchester in Ingolstadt war der Walzer "Erinnerung an
Herkulesbad" von Jakob Parzeller als Pflichtstück vorgegeben. Eine
Komposition, die eigentlich für Blasmusikbesetzung geschrieben ist, mußte von
Orchestern in ganz unterschiedlichen Besetzungen bewältigt werden. Da hatte es
den Anschein, daß diese Vorgabe dem Volks- und Unterhaltungsmusiksextet Die
Rosenkavaliere wohl die größten Schwierigkeiten bereiten könnte. Als
dann aber die Klarinette zu einer technisch brillanten und trotzdem
gefühlvollen, das Hauptthema des Walzers ankündigenden Kadenz ansetzte, war für
Kenner bereits klar, daß dieses Orchester höchsten qualitativen Maßstäben
gerecht wird.
Anton Hollich hat 1988
zwei Banater Schwaben (Adam Tobias, Tuba, und Walter Prinz,
Trompete), zwei Siebenbürger Sachsen (Horst Schuster, Klarinette,
und Friedrich Löppich, Gitarre) und einen Bayer (Wolfgang Gäch,
Schlagzeug) zusammengeführt, sie seiner Frau Rose als Kavaliere
vorgestellt und Die Rosenkavaliere waren geboren. Seit
damals eilen die Kavaliere mit ihrer Sängerin Rose Hollich von
Erfolg zu Erfolg.
Wer
die Zielstrebigkeit und die außergewöhnliche Musikalität des
Orchesterleiters Anton Hollich kennt, wird sich über die positiven
Kritiken, der sich dieser Klangkörper erfreut, nicht mehr wundern. 1960 als
Sohn des Glogowatzer Kapellmeisters Anton Hollich sen. geboren, ward
ihm die Musik schon in die Wiege gelegt. Die ersten Blasversuche unternahm
der musikbegeisterte Junge auf dem Tenorhorn, nachdem sein Vater ihm
musikalische Grundkenntnisse auf dem Akkordeon beigebracht hatte. Dabei
blieb es allerdings nicht, denn der 14 Jahre alt gewordene Toni
sollte den gewagten Schritt auf die erste Sprosse der Profikarriere machen.
Im Arader Musikgymnasium (Lyzeum)
widmete er sich dem Studium der Klarinette. 1978 übernahm er die Leitung der
Glogowatzer Blaskapelle. Zu dieser Zeit hatte er bereits mit
volksmusikbegeisterten Schülerkollegen Die Lustigen Schwaben ins
Leben gerufen, mit denen er erfolgreiche Konzerte im Banat absolvierte. An diese
Periode erinnert sich Hollich besonders gerne, lief ihm doch da ein
Mädchen über den Weg, deren musikalisches Talent ihm später bescherte, wovon
unzählige andere Musiker nur träumen können: eine fürs Musiker(wander)leben
verständnisbereite Frau. Das wegen dem eingereichten Auswanderungsantrag
verhängte Verbot eines Studiums an einem rumänischen Konservatorium konnte die
Musikkarriere Hollichs nicht knicken. Er lehrte nach seinem
Gymnasiumsabschluß an derselben Schule Klarinette und spielte in der Arader
Philharmonie. Nach seiner Ausreise in die Bundesrepublik (1983) studierte
Anton Hollich an der Hochschule für Musik München. 1990 erlangte er das von
vielen Musikern erträumte "Meisterklassenpodium". Bereits seit 1989 war er
Soloklarinettist des Baden-Baden-Orchesters. 1990 wechselte er dann zum
Südwestfunk-Symphonieorchester.
Die Rosenkavaliere
wollen in nächster Zukunft in Werner Salms Tonstudio eine Demo-Kassette
bespielen. Beständigkeit gehört auch in der Musik zu den Fundamentsteinen des
Erfolgs. Die Arbeit der Rosenkavaliere basiert auf diesem Prinzip,
zur Genugtuung vieler musikliebender Landsleute.
Kontaktadresse: Anton Hollich,
Hildastraße 26, 7570 Baden-Baden, Tel.: 07221/75728.
Anton
Potche
aus BANATER POST, München,
5. November 1991
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