Teilnehmer beim 1. Bundestreffen der Banater
Blasmusikanten
"Wir
machen Musik für Alt und Jung / und sorgen immer für großen Schwung. / Vom
Egerland zum Donaustrand, / bis hin zum schönen Banaterland / ist bei uns alles
wohlbekannt." Mit diesem Bekenntnis zu beschwingter Tanz- und Volksmusik
sowie zur Heimatverbundenheit ihrer Lieder werben die Enztäler Musikanten
seit Jahren für ihr musikalisches Wirken. Daß dieses kein Köder ist, zeigen
Annoncen wie: "Am Sonntag, 30.11.1986 / von 17 bis 23 Uhr /
Musikanten-Parade mit Günter Freund vom SDR / Krümmler-Buam
mit Margarete, Dreiländer-Quintett, Witterstoa-Buam
mit dem Urviech Hansi Rösch aus Obersdorf, ... und die beliebten Enztäler
Musikanten", oder "Am Samstag, 20. September 1986, Beginn 20
Uhr / in der Stadthalle Neuenbürg / Volkstümliche Hitparade / mit den Enztäler
Musikanten und den Birkenfelder Dirndln". Man könnte
diese Reihe natürlich ohne Schwierigkeiten fortsetzen.
Im
kommenden Jahr können die Enztäler Musikanten ihr 10-jähriges
Jubiläum feiern. Franz Hoffner hat diese Musikkapelle 1982 in Pforzheim
gegründet und leitet sie auch heute noch mit stetig steigendem Erfolg. Sechs
Jahre alt - im Banat der 50ger Jahre noch Vorschulalter - war der kleine Franz,
als er in Lowrin das Violinspielen lernte. Nach weiteren drei Jahren bekam er
von Nikolaus Bartzer Trompetenunterricht und begann in der Lowriner
Blaskapelle mitzuwirken. Franz Hoffner hatte sein Lieblingsinstrument
entdeckt und war ehrgeizig genug, dessen professionelle Beherrschung
anzustreben, was ihn dazu bewog, die Musikabteilung der Volkskunstschule zu
besuchen. Als 22-Jähriger kam er, von einem weiblichen Augenpaar verlockt,
nach Kleinbetschkerek, wo er die Leitung der Dorfblaskapelle übernahm und sich
um die musikalische Ausbildung der Jugend kümmerte. Der mittlerweile zum
Meister der Galvanotechnik ausgebildete Franz Hoffner wollte um jeden
Preis auch meisterliche Leistungen auf dem Gebiet der Musik erbringen und
absolvierte getreu diesem Ziel als 30-Jähriger das Musikgymnasium (Lyzeum) Ion
Vidu in Temeswar, wo er in aufopferungsvollen Abendkursen die Klasse des im
Banat sehr bekannten Trompetenlehrers und Blasmusikdirigenten Mathias Loris
besuchte.
1980 kam er schließlich in die
Bundesrepublik, und weil der Wurm nun mal drin war, ging es mit dem
Musizieren munter weiter. Gott sei Dank, sagen bestimmt nicht nur die
ausschließlich aus dem Banat und Siebenbürgen kommenden Musikanten um Franz
Hoffner, sondern auch viele Freunde der volkstümlichen Musik,
besonders aus dem baden-württembergischen Raum, und natürlich unzählige
Landsleute, die auf Kerweihen, Bällen und Hochzeiten tanzen, wie die Enztäler
Musikanten pfeifen, sprich musizieren. Wem das allerdings zu
ermüdend ist, der kann sich die Musik dieser Kapelle gemütlich von der
MC "Blasmusik aus der Goldstadt Pforzheim" und der LP
"Musikfreunde" anhören. Beide sind über die Kontaktadresse der
Kapelle beziehbar: Franz Hoffner, Elsterstraße 13, 7532 Niefern/Öschelbronn,
Tel. 07233/5024.
Anton
Potche
aus BANATER POST, München,
20. Oktober 1991
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