Ernst Mosch |
Die Botschaft, die die
"Heimatblasmusik" von Ernst Mosch verkündete, fiel im
Banat auf fruchtbaren Boden. Wer kann heute, nach 30 Jahren, mit
Sicherheit sagen, welches Gefühl damals beim Erklingen Egerländer Weisen
die Gemüter bewegte. War es die viel beschworene Heimatliebe unserer
Landsleute oder war es schon Fernweh nach neuen Heimatgefilden? Es war
wohl beides zugleich. Gewiß ist, daß es zwischen Marosch und Donau keine
schwäbische Blaskapelle gab, die nicht auch Stücke aus dem
Egerländerrepertoire spielte.
Hans Kaszner. jun. |
Der heimliche Traum vieler
Musiker ging für den Jahrmarkter Hans Kaszner jun. in Erfüllung. Er
spielt bei Ernst Mosch und seinen Original Egerländer Musikanten
Tenorhorn, eben das Instrument, das schon sein Großvater
hervorragend beherrschte und auf dem sein Vater, der Jahrmarkter
Kapellmeister Hans Kaszner sen., Solistenqualitäten bewiesen
hat. Die Banater Blasmusikschule, mit ihren zahlreichen Musikanten und
talentierten Kapellmeistern der letzten Jahrzehnte, erlangt durch dieses Engagement höchste Anerkennung.
Auch sein Bruder Helmuth Kaszner, ein Virtuose auf der Trompete und
dem Flügelhorn, wird voraussichtlich ab Herbst dieses Jahres bei den Original
Egerländer Musikanten musizieren.
Der gewaltsame Tod der Blasmusik im Banat nimmt aber nicht nur auf den
bevorstehenden Generationswechsel in der berühmtsten und erfolgreichsten
Blaskapelle der Welt einen befruchtenden Einfluß. Die Banater
Heimatblaskapellen und die aus dem Banat kommenden Berufs- und
Laienmusiker, die sich haupt- und nebenberuflich der Musik, die ihnen in
ihren Heimatdörfern mit in die Wiege gelegt wurde, verschrieben haben,
setzen spürbare Akzente im deutschen Blasmusikgeschehen.
Anton
Potche
aus BANATER POST, München,
10. Dezember 1990
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