Samstag, 10. Dezember 2011

Stimmungsvoller Dorfsonntag

Kerwei '71 in Jahrmarkt / Maipaamreisse in Blumental / Musikanten-Jubiläum in Tschanad

Der erste heurige Kerweisonntag des Kreises ist vorbei. Die Heckengemeinde Jahrmarkt hat den Anfang gemacht. Nun wird sich Fest an Fest reihen, bis im November das letzte "Was han mer heit" verklungen sein wird. Doch auch andere Feieranlässe ließ man nicht ungenützt. In Blumental brachte am Sonntag das Maipaamreisse das ganze Dorf auf die Beine, und in Tschanad veranstalteten die Musikanten eine Jubiläumsfeier. Ein Sonntag der guten Stimmung also.
Jahrmarkt (NBZ). 

Weder der Regen am Samstag noch der am Sonntag konnte hier das schöne Kerweifest und die gute Stimmung beeinflussen. Die 22 Paare waren mit Leib und Seele dabei, und das ganze Dorf und die zahlreichen Gäste konnten sich mitfreuen und mitunterhalten. Aber nicht nur die Unterhaltung, sondern auch die vielen Besonderheiten des hiesigen Kerweifestes erweckten Interesse. Der Strauß wird hier weder verlizitiert noch verlost, und "Vortänzer" wird der älteste Rekrut, heuer war es Franz Lindemann (Jahrgang 1952), der mit Anni Rosar ging. Das heißt, dass hier auch kein "Vortänzer" für das nächste Jahr gewählt wird. "Nohtänzer" ist der jüngste Rekrut, diesmal war es Sepp Probst, seine Partnerin Anna Sehler. Zweiter "Nohtänzer" war Franz Nix, zweite "Nohtänzerin" Anni Loris. Kerweivater Matz Probst besorgte den organisatorischen Teil, die Musikanten der Loris-Kapelle, und natürlich auch der gute Wein, sorgten für Stimmung und viel Schwung. Peter Krämer wurde am Sonntag durch Losentscheid zum Hutgewinner, gestern verloste man das Tüchl. Matz Probst erhielt es als Kerweisouvenier. Abschluss findet das Fest hier gewöhnlich Dienstag abend, wenn die Kerwei (lies Weinflasche) unter den Klängen eines Trauermarsches begraben wird.

Fototext: Das Haus der Vortänzerin Anni Rosar war einer der Mittelpunkte des Jahrmarkter Kerweifestes. Zwei Wochen hindurch wurde das Fest und das dazu Nötige vorbereitet: die vielen Unterröcke und die Oberröcke wurden gewaschen, gestärkt, gebügelt und in Falten gelegt, es wurde gekocht und gebacken. Die Männer sorgten um den Wein und gute Wurst für die Kerweijugend, die sich hier versammelte (im Bild), und die zahlreichen Gäste.

aus NEUE BANATER ZEITUNG , Temeswar, 1. Juni 1971





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