DIE GRETCHENFRAGE NACH DER GRÄTE
Im ersten Nachtdienst der neuen Spielzeit stellen wir ein Stück von Anton Potche vor, das schon relativ lange in der Schublade liegt. Ähnlichkeiten mit Personen der Realität sind natürlich rein zufällig.
Es führt uns in die Automobilindustrie und wurde von einem geschrieben, der dort selbst gearbeitet hat. Seinen Alltag bewältigte er durch dramatische Verarbeitung. Er hat einfach aufgeschrieben, was er erlebte. Doch der Verlag schickte es mit der Bemerkung zurück, dass die Zeit der absurden Dramatik vorbei sei. Und für Außenstehende wirkt es doch schon sehr lächerlich, was der Betroffene als sehr schmerzlich und wehmütig wahrgenommen hat.
Das Stück, so der Autor, versteht sich nur als eine der vielen Fragen nach dem Sinn unsinniger Verhaltens- und Vorgehensweisen im gelebten Arbeitsalltag einiger Opfer der uneingeschränkten Hetze nach immer höheren Gewinnmargen der Industrie ...
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Resonanz
Die Ingolstädter Tageszeitung DONAUKURIER brachte am 3. November 2008 eine ausführliche Besprechung "dieses ersten Nachtdiensts" des Theaters Ingolstadt. Der/die Kulturjournalist/in (signiert mit ksd) fragt auf die Thematik des Stückes anspielend: "Ob das Potches Arbeitgeber gefällt? Oder er erschreckt ein 'Stückevernichtungsprogramm' auf höchster Ebene konzipieren lässt?"
Nach einer einstündigen nächtlichen Lesung der "Gretchenfrage nach der Gräte" kann diese Frage allerdings nur noch "vergnüglich" gestellt werden, denn die "mitten hinein ins Arbeitsleben einer Automobilherstellerfirma" führende Handlung entpuppt sich schnell als eine absurd-reale Story. "Komisch, passgenau, pointiert absurd" findet der/die Kritiker/in des DONAUKURIER den Text.
Ein Großteil des Erfolgs dieser Lesung beruht auf der hervorragenden Lesekunst der fünf Akteure des Theaters Ingolstadt: Julia Maronde, Ralf Lichtenberg, Norbert Aberle, Marcus Staab Poncet und Ulrich Kiehlhorn.
Initiiert wurde die Lesung vom Chefdramaturgen des Theaters Ingolstadt, Matthias Grätz.
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