Donnerstag, 13. Februar 2014

Kontakte pflegen

Kulturaustausch zwischen Donauschwaben und Siebenbürger Sachsen
Nachdem die Banater Schwaben aus Ingolstadt bereits 1990 Kontakte zu den Donauschwaben in Gyönk/Ungarn geknüpft hatten, streckten auch die Siebenbürger Sachsen aus der Donaustadt ihre Fühler in Richtung Ungarn aus. Über eine Annonce in der NEUE ZEITUNG / Ungarn nahm Gerhard May, der seit 1987 die nun schon seit 16 Jahren bestehende Tanzgruppe des Kreisverbandes Ingolstadt der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen leitet,. Verbindung mit der Gemeinschaft Junger Ungarndeutscher (GJU) auf. Über diesen Verband entstand dann der Kontakt zur Tanzgruppe des donauschwäbischen Dorfes Szendehely (deutsch: Szende). Die Bezeichnung "donauschwäbisch" scheint hier unumgänglich zu sein, denn laut Gerhard May sind alle 1200 Einwohner dieses ca. 50 km nördlich von Budapest gelegenen Dorfes Deutsche oder deutscher Abstammung.
Die Siebenbürger Tanzgruppe aus Ingolstadt weilte an Ostern 1991 in Szendehely. Heuer verbrachten die zwei Tanzgruppen Ostern wieder gemeinsam, diesmal in Ingolstadt. Die aus sechs Paaren bestehende Gruppe aus Ungarn hat zwei sehr erfolgreiche Auftritte bei Osterveranstaltungen der Siebenbürger Sachsen absolviert. Ihre dynamischen Tänze, aufgebaut auf die Zeppelpolka, die immer wieder durch synkopierte Zwischenschritte mit ungarischem Temperament bestückt wurde, haben wahre Beifallsstürme bei den vielen Zuschauern hervorgerufen. Der Leiterin der Tanzgruppe, Maria Meszavos, ist es hervorragend gelungen, Volkstanzelemente zweier grundverschiedener Stilrichtungen in fürs Auge sehr angenehme Schrittkombinationen umzusetzen.
Nach jedem Auftritt , der jeweils auch von einem Tanzprogramm der Siebenbürger Tanzgruppe begleitet war, hielt der Bürgermeister von Szendehely, Ignaz Alpsachne, eine kurze Ansprache, die interessante Informationen über die Wiederbelebungsformen des donauschwäbischen Wirkens in seinem Dorf enthielt.
Einen weiteren Höhepunkt erlebten die jungen Botschafter donauschwäbischer Kultur während eines Empfangs im Ingolstädter Rathaus. Bürgermeister Hans Amler fand lobende Worte für die Grenzen überbrückende Kulturtätigkeit der Tanzgruppe aus Ungarn.
Natürlich sollen die Kontakte zwischen den Donauschwaben aus Szendehely und den Siebenbürger Sachsen aus Ingolstadt auch weiterhin gepflegt werden. Wenn im Mai 1993 die Szendehelyer das Jubiläum ihrer 240-jährigen Ortsgründung während der Theresianischen Ansiedlung (1744 - 1772) feiern, werden die Tanzpaare aus Ingolstadt natürlich den kulturellen Rahmen der Festlichkeiten mit ihren siebenbürgisch-sächsischen Trachten und Tänzen bereichern.
Mark Jahr
aus DER DONAUSCHWABE, Aalen, 21. Juni 1992


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