Josef Stritt & Hans Kaszner jun.
Foto: Archiv Kaszner-Kapelle
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Ein Festival der rumäniendeutschen Volks- und Schlagersänger
– so der Vorschlag von Lehrerin Marlies
Holzinger aus Lowrin (NBZ, 15. April 1980) könnte ein sicherer
Publikumserfolg werden. Hier nur einige der bekannten Banater Sänger: Walter Berberich, die Geschwister Liese und Lotte Merle (Temeswar), Hans
Kaszner jun. (Jahrmarkt), die Geschwister Gertrude und Elfriede Focht
(Anina) u. a.
Zu den Publikumslieblingen gehört auch die junge Schlager-
und Folksängerin Charlotte Bächler
aus Bakowa. Die 22jährige Studentin an der Temeswarer Germanistikfakultät III.
Jg., beschäftigte sich schon früh als Schülerin der Bakowaer Allgemeinschule
mit Musik. Bei Lehrer Josef Gilde
lernte sie Akkordeon spielen und trat als Gesangsolistin bei allen
Unterhaltungsabenden mit den Orchestern Josef Gilde und Herbert
Lindner auf. „Es gibt kein schöneres Gefühl, als wenn nach dem letzten
Klang plötzlich der Applaus losbricht oder wenn einem jemand zum Dank eine
Blume schenkt.“ 1976 beteiligte sie sich in Temeswar am Schlagerwettbewerb Portativul tinereţii und
errang den II. Preis. Ein Jahr lang trat sie in Temeswar als Solistin des Heckenquintetts
unter Leitung von Nikolaus Grogloth
auf. Seit 1977 spielt sie auch Gitarre und textet selbst. Die Folkmusik hat ihr
neue Möglichkeiten erschlossen. Bestätigung und Erfolg ließen nicht auf sich
warten. Mit der Theatergruppe der Temeswarer Germanistikstudenten errang sie
beim Landesfestival Cîntarea României
(I. Auflage) einen III. Preis (Lokalphase) und 1980 den I. Preis beim Festival Mărţişorul studenţesc ’80.
Anerkennung und Beifall gab’s aber auch für die Bakowaer Theatergruppe, deren
Mitglied sie seit Jahren ist. Aufgeführt wurden Märchenstücke, wie Dornröschen, Das kalte Herz sowie das Erfolgsstück Das sündige Dorf von Max
Noal. Begeistert wurde die Gruppe unter Leitung von Prof. Ferdinand Weinschroth und Prof. Andreas Vincze in Sackelhausen,
Triebswetter, Lugosch, Temeswar und in anderen Ortschaften gefeiert. Zurzeit
bereiten die Laienkünstler zwei Mundartstücke von Michael Holzinger vor. Die zukünftige Deutschlehrerin freut sich
auf die Beschäftigung mit Kindern. Derzeit absolviert sie ihr pädagogisches
Praktikum und hat mit ihrer Diplomarbeit, einer Monographie der Bakowaer Mundart
(Leiter: Lektor Peter Kottler), viel
zu tun. Zu ihren großen Freizeit-Hobbys gehören Schwimmen und Motorradfahren.
„Trotzdem dreht sich in meinem Alltag alles um die Musik, meint Charlotte. „Ich möchte den Leuten mit
meinen Liedern Freude schenken. Und wenn es nur für zehn Minuten ist.“
Balthasar Waitz
aus NEUE BANATER ZEITUNG, Temeswar, 14. Juni 1980
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