Dienstag, 6. Oktober 2015

Jahrmarkter Jahrgangstreffen

Jahrmarkter Jahrgang 1924
mit Lebenspartnerinnen
und -partnern
"[...]Ich möchte es nicht versäumen, in unserer Mitte einige Kameraden zu begrüßen, welche von manchen von uns seit 51 Jahren nicht mehr gesehen wurden. Es sind dies Geier Paul, der den Weg aus Amerika zu uns gefunden hat, und Bozneac, unser Lasi, der von Rumänien zu uns gekommen ist. [...] Nach Zeitzeugenaussagen der noch lebenden Achtzig- bis Neunzigjährigen war das Jahr 1924 ein gutes und gesegnetes Jahr. Es gab 100 Geburten. Im Säuglingsalter lichteten sich bereits die Reihen. Bis zum 7. Lebensjahr, dem Jahr der Einschulung, waren es noch 81 Kinder. Schließlich kam die Verschleppung und Vertreibung. Dies bewirkte, daß sich die Zahl unserer Kameradinnen und Kameraden wieder verminderte. [...]"
Jahrmarkter Jahrgang 1924
27 von den noch lebenden 53 Jahrmarktern des Jahrgangs 1924 erhoben sich nach diesen Begrüßungsworten des Veranstalters Josef Kronenberger und lauschten ergriffen der Melodie Ich hatte einen Kameraden, die von dem aus Jahrmarkt angereisten Ladislau Bozneac (Lasi) auf der Trompete vorgetragen wurde. Es waren bestimmt die bewegendsten Augenblicke dieses Jubiläumstreffens am 17. September 1994 in Ingolstadt, aber es waren zum Glück auch diesmal nur Augenblicke, in denen Tränen die Last erlebter Schicksalsschläge erträglich machen mußten. 
v.l.: Jupp Hühnerbein, ... ...,
Hans Maltry, Ladislau Bozneac
Als Übergang zum geselligen Teil der Veranstaltung überbrachte Anna Loris die Grüße des Vorsitzenden der HOG Jahrmarkt Hans Frombach und las die Briefe jener vor, die gerne gekommen wären. Dann legten die drei Seniorenmusiker unter der Leitung des Jahrmarkters Hans Maltry (72) sich so richtig ins Zeug und spätestens als Wirt und Wirtin des Gasthauses "Peter" selbst das Tanzbein schwangen und sich unter den siebzigjährigen Jahrmarktern so richtig wohlfühlten, war klar, daß Banater und bayerische Lebensfreuden viel gemeinsam haben.
Die Kirchenuhr schlug bereits die erste Stunde des neuen Tages, als die letzten Jubilare das gelungene Jahrgangstreffen mit dem festen Vorsatz, in fünf Jahren wieder dabei zu sein, verließen.
Anton Potche

aus BANATER POST, München, 10. Dezember 1994

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