Dienstag, 22. April 2014

Banater Klänge

Über 600 Zuschauer wohnten im Arader Kulturpalast der Darbietung mit dem Musikprogramm "Banater Land, Heimatland - ein Konzert für Jung und Alt" bei. Das Lyra-Orchester des Temeswarer Munizipalkulturhauses (Dirigent: Edi Beldi), die Kaszner-Kapelle aus Jahrmarkt, das Unterhaltungsquintett unter Leitung von Hans Kaszner jr. ernteten stürmischen Beifall, so auch die Vokalsolisten Michael Funk, Hans Kaszner jun., Josef Stritt, Magdalena Ebner, Annemarie Schneider, Anni Hann, Josef Pfeifer, Hans Mate, Magdalena und Hans Mali, Matthias Kelter und Franz Tasch. Wesentlich zum Gelingen des Unterhaltungskonzerts trug der unermüdliche Hans Kehrer bei, dessen einfühlsame und humorvolle Ansage die unmittelbare Verbindung Bühne - Saal herstellte. Als Kostprobe banatschwäbischer Mundartlyrik trug er das Gedicht "die Heed" von Nikolaus Berwanger vor und als Draufgabe ließ er sich dazu bewegen, auch als Sänger auf der Bühne zu stehen, begleitet am Akkordeon von Anni Hann. Die dankbaren Zuschauer äußerten die Meinung, dass solche bekannte Musikgruppen aus dem Kreis Temesch öfters hierzulande als Gast auftreten müssten, wobei es sich wie immer herausgestellt hat, dass die Arader eine besondere Aufnahmebereitschaft für gute Unterhaltungsmusik zeigen.
Stimmen zum Konzert der Gäste aus dem Nachbarkreis:
Reinhardt Naumann, 32, DDR-Gastdirigent der Arader Staatsphilharmonie: "Ich freue mich, fern meiner Heimat eine so große Heimatverbundenheit der Leute erlebt zu haben, die bei uns nicht in dieser Form anzutreffen ist. Schon vor ein paar Jahren konnte ich in Temeswar feststellen, daß es Deutsche nicht nur inmitten der deutschen Grenzen gibt und ich werde den heutigen Abend als unvergesslich betrachten."
Dipl.-Ing. Georg Schmidt, 40, vom Drehbankwerk in Lippa: "Eine willkommene und ausgezeichnete Idee, uns nach langer Zeit zweieinhalb Stunden mit Blasmusik zu verwöhnen. Ich traf Landsleute, die auch 30 Kilometer zurückgelegt haben, um die uns am Herzen liegende Musik zu hören. Solche Abende müssten auch in Lippa und den Großgemeinden veranstaltet werden."
Reinhard Konyen, 26, Berufsmusiker, Leiter der Kokeltaler: "Es ist leicht zu kritisieren, aber schwer zu musizieren. Die Laienorchester haben uns Profis etwas voraus, nämlich die Begeisterung am Musizieren. Die Ansage war großartig!"
Johann Hess, 46, Schlosser, Dirigent des Neuarader Feuerwehrorchesters: "Mein Glückwunsch für das ausgewogene Repertoire, das wirklich Jung und Alt angesprochen hat."
Michael Gessner, 46, Ringkampftrainer beim SC Arad: "Für mich und meine Frau war es ein wahrer Ohrenschmaus. Schade, dass wir nicht öfters Blasmusik unmittelbar miterleben können."
Josef Leib

 aus NEUE BANATER ZEITUNG, Temeswar, 16. Mai 1979

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