Donnerstag, 1. August 2013

Die Enztäler Musikanten

Teilnehmer beim 1. Bundestreffen der Banater Blasmusikanten
"Wir machen Musik für Alt und Jung / und sorgen immer für großen Schwung. / Vom Egerland zum Donaustrand, / bis hin zum schönen Banaterland / ist bei uns alles wohlbekannt." Mit diesem Bekenntnis zu beschwingter Tanz- und Volksmusik sowie zur Heimatverbundenheit ihrer Lieder werben die Enztäler Musikanten seit Jahren für ihr musikalisches Wirken. Daß dieses kein Köder ist, zeigen Annoncen wie: "Am Sonntag, 30.11.1986 / von 17 bis 23 Uhr / Musikanten-Parade mit Günter Freund vom SDR / Krümmler-Buam mit Margarete, Dreiländer-Quintett, Witterstoa-Buam mit dem Urviech Hansi Rösch aus Obersdorf, ... und die beliebten Enztäler Musikanten", oder "Am Samstag, 20. September 1986, Beginn 20 Uhr / in der Stadthalle Neuenbürg / Volkstümliche Hitparade / mit den Enztäler Musikanten und den Birkenfelder Dirndln". Man könnte diese Reihe natürlich ohne Schwierigkeiten fortsetzen.
Im kommenden Jahr können die Enztäler Musikanten ihr 10-jähriges Jubiläum feiern. Franz Hoffner hat diese Musikkapelle 1982 in Pforzheim gegründet und leitet sie auch heute noch mit stetig steigendem Erfolg. Sechs Jahre alt - im Banat der 50ger Jahre noch Vorschulalter - war der kleine Franz, als er in Lowrin das Violinspielen lernte. Nach weiteren drei Jahren bekam er von Nikolaus Bartzer Trompetenunterricht und begann in der Lowriner Blaskapelle mitzuwirken. Franz Hoffner hatte sein Lieblingsinstrument entdeckt und war ehrgeizig genug, dessen professionelle Beherrschung anzustreben, was ihn dazu bewog, die Musikabteilung der Volkskunstschule zu besuchen. Als 22-Jähriger kam er, von einem weiblichen Augenpaar verlockt, nach Kleinbetschkerek, wo er die Leitung der Dorfblaskapelle übernahm und sich um die musikalische Ausbildung der Jugend kümmerte. Der mittlerweile zum Meister der Galvanotechnik ausgebildete Franz Hoffner wollte um jeden Preis auch meisterliche Leistungen auf dem Gebiet der Musik erbringen und absolvierte getreu diesem Ziel als 30-Jähriger das Musikgymnasium (Lyzeum) Ion Vidu in Temeswar, wo er in aufopferungsvollen Abendkursen die Klasse des im Banat sehr bekannten Trompetenlehrers und Blasmusikdirigenten Mathias Loris besuchte.
1980 kam er schließlich in die Bundesrepublik, und weil der Wurm nun mal drin war, ging es mit dem Musizieren munter weiter. Gott sei Dank, sagen bestimmt nicht nur die ausschließlich aus dem Banat und Siebenbürgen kommenden Musikanten um Franz Hoffner, sondern auch viele Freunde der volkstümlichen Musik, besonders aus dem baden-württembergischen Raum, und natürlich unzählige Landsleute, die auf Kerweihen, Bällen und Hochzeiten tanzen, wie die Enztäler Musikanten pfeifen, sprich musizieren. Wem das allerdings zu ermüdend ist, der kann sich die Musik dieser Kapelle gemütlich von der MC "Blasmusik aus der Goldstadt Pforzheim" und der LP "Musikfreunde" anhören. Beide sind über die Kontaktadresse der Kapelle beziehbar: Franz Hoffner, Elsterstraße 13, 7532 Niefern/Öschelbronn, Tel. 07233/5024.
Anton Potche
aus BANATER POST, München, 20. Oktober 1991

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