Mittwoch, 10. Juli 2013

Die Original Banater Schwabenkapelle

Teilnehmer beim 1. Bundestreffen der Banater Blasmusikanten
Die verjüngte Blaskapelle aus Neupetsch unter der Leitung von Peter Pohl war die Überraschung." Dieser Satz war in der NBZ vom 3. November 1981 zu lesen, und er bezog sich auf eine der Kapellen, die am 31. Oktober 1981, also vor 10 Jahren, das Galakonzert der "Pipatsch-Kür" gestalteten. Die Liebhaber volkstümlicher Blas- und Unterhaltungsmusik aus dem Banat hatten im vorausgegangenen Sommer in einer wochenlangen "Pipatsch-Kür" ihre Lieblingskapellen ermittelt. Auf 16.953 von insgesamt 182.789 eingesandten Stimmkupons stand in der Rubrik "Nome vum Orchester un seim Scheef" der Name Peter Pohl, Neipetsch. Der NEUE WEG schrieb zwei Tage später zu diesem Konzert: "Eigentlich schade, daß die junge, aber aus gut geschulten Musikern bestehende Peter-Pohl-Kapelle aus Neupetsch nur den vierten Platz belegte. Im Konzert vom Samstagabend in der Temeswarer Olympiahalle vertraten sie wohl am besten und am gekonntesten die langjährige und auch reichhaltige Blasmusiktradition im Banat durch das Repertoire und durch den Interpretationsstil. Es fehlte jede Effekthascherei, jedwelches Streben, auf anderen Wegen als auf dem der Blasmusik dem Publikum zu gefallen."
Es gibt keine Blaskapelle in Neupetsch mehr, aber es gibt weiterhin die Neupetscher Blaskapelle. Glücklicher Zufall oder auch Absicht führte die meisten Neupetscher Musikanten nach ihrer Ausreise aus dem Banat im Raum Göppingen wieder zusammen, wo sie 1983 die Original Banater Schwabenkapelle gründeten.
Zu ihrem "Scheef" wählten sie den jungen Elektriker Mathias Mittler. Als 6jähriger lernte Mathias das Akkordeon spielen. Das Tenorhornblasen brachte er sich gleich selbst bei. Also ein Autodidakt, aber durch und durch musikalisch. Kaum 13 Jahre alt trat er der Neupetscher Blaskapelle bei, wo sein Talent von den Kapellmeistern Richard Anheuer und Peter Pohl erkannt und gefördert wurde.
Heute wird das Gesangsduo der Original Banater Schwabenkapelle von Peter Pohl und Richard Anheuer gebildet. Damit ist wohl alles über den Geist dieser Kapelle, in deren Reihen neben den Neupetschern (über 80%) auch Jahrmarkter, Königshofer und "einheimische Göppinger" musizieren, gesagt. Ebenso klingt auch ihre Musik: harmonisch, melodisch, rhythmisch, Freude ausstrahlend und vermittelnd.
Die Original Banater Schwabenkapelle spielt nicht nur für die Banater Schwaben. Sie ist bereits ein fester Begriff im Kulturleben der Göppinger Umgebung. Ihre Kurkonzerte in Bad Boll und Bad Überkingen haben schon viele Gäste aus ganz Deutschland erfreut. Die schönsten ihrer Stücke hat die Kapelle auf den MCs "In alter Freundschaft" und "Ohne Heimat ist die Welt nicht schön" aufgenommen.
Über folgende Kontaktadressen kann man sowohl die MCs bestellen als auch Aufträge terminieren: Peter Pohl, Silcherstr. 61, 7332 Eislingen/Filz, Tel.:07161/81901; Mathias Mittler, Panoramastr. 34, 7321 Albershausen, Tel.: 07161/32939.
Anton Potche
aus BANATER POST, München, 20. September 1991

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