Mittwoch, 5. Juni 2013

"Gruß aus Jahrmarkt" (VI)

Namen, Jahreszahlen und Ereignisse in der 70jährigen Geschichte der Loris-Kapelle
von Prof. Hans Speck
Anlässlich der 160-Jahr-Feier der Gemeinde Sackelhausen schreibt Egidius Haupt in seinem Buch "Geschichte der Gemeinde Sackelhausen" folgende Lobesworte: "Meister Loris, der mit seiner vortrefflichen Knabenkapelle die Musik besorgte, verdient volles Lob und als Anerkennung sei ihm mit seinen braven Buben auch ein Plätzchen in diesem Buch eingeräumt als Zeichen der Anerkennung, für Tüchtigkeit, erreicht durch Fleiß, Geduld und Ausdauer."
Martin Loris und die ITT-Kapelle
Als man das Rollen der Kriegsmaschinen zum Stillstand gebracht hatte, aber die Wirren der Zeit noch manche sinnlosen Opfer abverlangten, konnte noch lange nicht an einen Neubeginn gedacht werden. Erst 1947 begann Martin Loris, unterdessen nach Jahrmarkt zurückgekehrt, zusammen mit  Ignatz Loris, dem Sohn von Peter Loris, die Neuorganisierung der Kapelle.

Wie schwer es war, wieder von vorne anzufangen, um Pioniere einer neuen Zukunft zu werden, erzählen mit voller Begeisterung die älteren unter den noch Aktiven bzw. die Ehrenmitglieder der Kapelle, wie Mathias Loris, Hans Schwendner, Franz Geier, Peter Loris, Peter Roszar, Nikolaus Reith, Hans Stefan, Johann Junginger. Sie waren dabei, als in diesen schwierigen Tagen das neue Zusammengehörigkeitsgefühl entstand, das nicht angeordnet, sondern eigens von ihnen ausgegangen war. Sie erinnern sich noch daran, wie schwer anfangs alles war, wie langsam alles besser wurde und wie sich dann endlich der Erfolg einstellte, ehrlich und hart erarbeitet. Peter Loris trat öffentlich nur noch selten als Kapellmeister auf, aber bei den Proben war er noch immer aktiv. Den Taktstock führten jetzt Ignatz und Martin Loris.
Ignatz Loris
Der am 25. Dezember 1905 geborene Ignatz besuchte nach Absolvierung der Jahrmarkter Volksschule das Szegediner Gymnasium (1916 - 1920) und bekam vom Vater den ersten Musikunterricht. Von 1926 an war er aktiver Regimentsmusiker in Temeswar und von 1931 bis 1944 in Kronstadt. Von 1949 und bis 1963 leitete Ignatz Loris auch die Blasmusik der Temeswarer Wollindustrie (ILSA), während in derselben Zeit Martin Loris die Leitung der ITT-Kapelle inne hatte. Die Mehrheit beider Kapellen bildeten Jahrmarkter Musikanten.
Loris-Nachwuchs 1954
v.l.n.r. sitzend 1. Reihe:
 Josef Lambrecht, Peter Stein, Wilhelm Linz
2. Reihe: Hans Tyoschitz, Mathias Linz,
Michael Probst, Ignatz Linz, Michael Tritz

stehend: Georg Lambrecht,
Peter Bittenbinder, Michael Kasznell,
Nikolaus Kilzer, Josef Lannert, Peter Werner
Martin Loris sorgte auch für weiteren Nachwuchs. Zu seinen Schülern zählten u. a. Michael Kasznel, Mathias Linz, Franz Wanyer, Ignatz Linz, Peter Pesch, Mathias Ehlich und Mathias Loris.
Am 2. Oktober 1952 erlitt die Musikkapelle Loris einen schweren Verlust durch das Ableben ihres ersten Kapellmeisters. Unter den Klängen der Trauermärsche gab eine große Menschenmenge dem Begründer die letzte Ehre. In einer schlichten Grabrede wurde das Schaffen des Dahingeschiedenen gewürdigt.

aus NEUE BANATER ZEITUNG, Temeswar, 11. August 1978

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